Dicke Luft auf dem Tennis-Court. Im Zweitrunden-Duell des Turniers in Montreal (Ka) geraten Maria Sakkari (28, WTA 8) und Danielle Collins (29, WTA 48) aneinander.
Der Auslöser? Ein weggeschlagener Ball von Sakkari. Beim Stand von 4:6, 1:2 aus ihrer Sicht gerät ihr Aufschlag zu lang. Frustriert schlägt die Griechin deshalb Collins' Return in den Boden. Von dort springt der Ball in Richtung Tribüne und damit der Zuschauer. Sofort hebt Sakkari entschuldigend die Hand.
«Was ist dein Problem?»
Doch ihrer amerikanischen Gegnerin reicht das nicht. Stattdessen beschwert sie sich lautstark bei der Schiedsrichterin. «Hast du das gerade gesehen? Hast du gesehen, was passiert ist?», fragt sie. Sakkari lässt das nicht auf sich sitzen, verteidigt sich sofort. «Ich habe niemanden getroffen», ruft sie ihrer Gegnerin zu. «Er kam auf den Boden. Was ist dein Problem?»
Und Collins? Die wird darauf richtig sauer. «Halt die Klappe, halt die Klappe! Du hast den Ball auf die Tribüne geschlagen, Maria. Du hast fast jemanden getroffen.»
Zwei ähnliche Vorfälle
Gut möglich, dass sich die Amerikanerin an einen Vorfall erinnert, der sich vor wenigen Wochen an den French Open ereignete. Im Doppel-Achtelfinal spielte Miyu Kato (28) nach einem abgeschlossenen Punkt den Ball übers Netz und traf ein Ballmädchen am Halsbereich. Eine Verwarnung durch den Schiedsrichter wurde vom Supervisor in eine Disqualifikation verwandelt.
Die gleiche Erfahrung machte Novak Djokovic (36) 2020 an den US Open. Er traf eine Linienrichterin und wurde ebenfalls disqualifiziert.
So weit kommt es bei Sakkari nicht, auch weil ihr Ball niemanden trifft. Nachdem die Schiedsrichterin die beiden Spielerinnen beruhigt hat, wird die Partie fortgesetzt – ohne Verwarnung für die Griechin. Trotzdem endet das Turnier für sie. Collins gewinnt 6:4, 6:2 und wirft die Nummer 8 raus. Inzwischen steht sie in den Viertelfinals – und trifft dort am Freitag auf Iga Swiatek (22, WTA 1). (bir)