«Ein schlechter Mensch»
Russen-Zoff um Ex-Coach von Belinda Bencic

Die Partnerin von Russlands Top-Spielerin Daria Kasatkina erhebt schwere Vorwürfe gegen Coach Dimitri Tursunow, von dem sich auch Belinda Bencic nach überraschend kurzer Zeit getrennt hatte.
Publiziert: 10.08.2023 um 13:12 Uhr
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Unter Trainer Dimitri Tursunow stiess Belinda Bencic zwischenzeitlich wieder in die Top 10 vor.
Foto: Getty Images

Tennis-Coach Dimitri Tursunow (40) ist arg unter Beschuss geraten. Der Russe, der vom letzten Oktober bis April Belinda Bencic (26) betreut hatte, sieht sich mit scharfer Kritik aus dem Lager von Landsfrau Daria Kasatkina (26) konfrontiert.

Die als Weltnummer 14 aktuell bestklassierte Russin hat zusammen mit ihrer Partnerin Natalia Zabiiako (28) eine Fan-Fragerunde auf Social Media veranstaltet. Dabei hat das Paar auf die Frage nach einer möglichen Zusammenarbeit mit Tursunow klare Worte gefunden. Zabiiako, eine Spitzen-Eiskunstläuferin, greift die Trainingsmethoden des früheren Profi-Spielers an: «Sie sind so effektiv, dass sich alle, die mehrere Monate mit ihm arbeiten, verletzen.» Länger als ein Jahr würde niemand mit ihm zusammenarbeiten.

Tursunow hat auf der WTA-Tour den Ruf, dass sich schon nach kurzer Zeit schnelle Erfolge einstellen. Er betreute in der Vergangenheit unter anderem Top-Spielerinnen wie Aryna Sabalenka (25), Emma Raducanu (20) oder Anett Kontaveit (27). Letztere zwei kämpften mit Verletzungen. Kontaveit musste aufgrund von chronischen Rückenproblemen vor wenigen Wochen in Wimbledon sogar ihren Rücktritt bekannt geben.

Zabiiako, die 2018 im Eiskunstlauf-Teambewerb Olympia-Silber holte, schreibt über die Zeit von Kontaveit mit Tursunow ironisch: «Anett wird ihm sicher sehr dankbar sein.» Allerdings dürfte ein Zusammenhang von Kontaveits Rücktritt mit Tursunows Methoden völlig aus der Luft gegriffen sein. Trotzdem setzt Zabiiako noch einmal einen drauf und beschliesst den Post mit den Worten: «Oh ja, und er ist ein schlechter Mensch.»

Bencic: «War schwer, die Probleme zu ignorieren»

Die Zusammenarbeit von Bencic mit Tursunow passt ins Schema. Auch die Ostschweizerin startete unter ihm furios, gewann die Turniere in Adelaide und Abu Dhabi und kehrte in die Top 10 zurück. Es war ihr bester Saisonstart. Doch dann blieben die Resultate aus – und schon im April nach dem Masters-Turnier in Miami kams zur Trennung. Kurz darauf, nach ihrem Finalvorstoss in Charleston, fiel sie wegen Oberschenkelproblemen wochenlang aus.

Bencic, die anfänglich voll des Lobes für die Zusammenarbeit mit der einstigen Weltnummer 20 war, sagte am Rande der French Open im Mai: «Auch ich war überrascht, dass auf einmal Differenzen auftauchten. Und es war schwer, dann die Probleme zu ignorieren.» Worin sich die Meinungen unterschieden, wollte sie «lieber nicht preisgeben». Nach Miami habe sich herausgestellt, dass es so nicht weitergehen könne – sowohl menschlich als auch sportlich: «Das war schon enttäuschend für mich. Aber ich bin trotzdem dankbar, ich konnte sehr viel von ihm lernen.» Zudem habe sie auch in Bezug auf sich selbst viel mitgenommen: «Ich muss auf meinen Körper hören.» Tursunow war für eine Stellungnahme bislang nicht erreichbar. (mpe)

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