Novak Djokovic (36) gewinnt in Paris-Bercy den sechsten Titel in diesem Jahr, den fünften an einem grossen Turnier (Grand-Slam, Masters, ATP Finals). In dieser Kategorie schraubt der Serbe den Rekord damit auf 70 Titel (24 Grand-Slams, 40 Masters, 6 ATP Finals) hoch.
Die grenzenlose Freude auf der einen Seite ist das Leid für den Spieler auf der anderen Seite. Und auf dieser steht am Sonntag Grigor Dimitrov (32). Der Bulgare wartet seit den ATP-Finals 2017 auf einen Titel auf der Tour. Bis zum Endspiel in Paris bestritt er seither nur zwei Endspiele, verlor 2018 in Rotterdam gegen Roger Federer (42) und in diesem Jahr in Genf gegen Nicolas Jarry (28). Den verpassten Sieg in der französischen Hauptstadt nimmt die Weltnummer 15 nun sichtlich mit.
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Djokovic tröstet Dimitrov, Fans spenden Beifall
Während Djokovic zum Sieger-Interview mit TennisTV schreitet, sitzt Dimitrov auf der Bank und kann die Tränen nicht zurückhalten. Das sieht auch der Weltranglistenerste – und unterbricht das TV-Gespräch kurzerhand. Der 36-Jährige eilt zu seinem Kontrahenten und tröstet ihn.
Als Djokovic danach mit Eurosport spricht, hallt tosender Applaus durch die Accor Arena, auch die Fans wollen Dimitrov aufbauen. Der Serbe geht ebenfalls auf den Beifall der Zuschauer ein und macht mit. Und siehe da: Dimitrov kann wieder lachen.
«Ich will dich ermutigen, stark zu bleiben»
Bei der Pokalübergabe richtet sich der Grand-Slam-Rekordhalter dann direkt an den Bulgaren, gegen den er von 13 Direktbegegnungen erst eine verloren hat (2013 in Madrid): «Es tut mir leid, wie es heute ausgegangen ist. Es ist nie einfach, einen Final zu verlieren. Aber ich will dich dazu ermutigen, stark zu bleiben.»
Dimitrov habe in der letzten Woche «das beste Tennis» gespielt, das er je von ihm gesehen habe, so Djokovic. Abschliessend witzelt er: «Es ist immer eine Freude, mit dir den Platz zu teilen und das schon seit vielen Jahren. Wir sind ja sozusagen die Veteranen auf der Tour.» (che)