Nach 5:26 Stunden ist es vollbracht. Mit einem Ass verwertet Daniel Altmaier (24, ATP 79) seinen fünften Matchball und besiegelt den bisher grössten Sieg seiner Karriere. In der zweiten Runde der French Open kegelt er Mitfavorit Jannik Sinner (21, ATP 9) 6:7, 7:6, 1:6, 7:6, 7:5 aus dem Turnier.
Ein grosser Moment für den deutschen Tennis-Profi. Als er fürs Platzinterview vors Mikrofon tritt, übermannen ihn die Emotionen. Das Publikum feiert ihn mit stehenden Ovationen und «Daniel, Daniel»-Rufen. Altmaier bricht in Tränen aus, geniesst den minutenlangen Applaus.
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«Du verdienst diesen Applaus», sagt die ehemalige Tennisspielerin Marion Bartoli (38), als sie endlich mit dem Interview beginnen kann. «Du hast unglaubliches Tennis gezeigt. Wie hast du dieses Spiel gewonnen?» Altmaiers Antwort: «Ich liebe Tennis einfach. Mein Team und ich haben in den vergangenen Monaten so viel investiert. Dieser Sieg ist eine Teamleistung.»
Schon einmal in Paris
Altmaier zwang den Italiener in Paris zum zweiten Mal an einem Grand-Slam-Turnier in einen Fünfsätzer. Bereits an den letztjährigen US Open war dies der Fall. Dort setzte sich noch Sinner durch. Nun ist es umgekehrt. Und Paris erweist sich abermals als gutes Pflaster für Altmaier. 2020 bezwang er hier in der dritten Runde die damalige Weltnummer 8 Matteo Berrettini (27) in drei Sätzen – er ist wie Sinner ein Italiener. Somit hat Altmaier in seiner Karriere nun zweimal gegen einen Top-10-Spieler gewonnen.
«Für mich bedeutet der Sieg sehr viel», sagt Altmaier gegenüber Eurosport zu seinem Coup. «Ich will mich einfach auf dieser grossen Bühne zeigen.» Noch mindestens einmal wird er dies tun. Sein nächster Gegner am Samstag ist der Bulgare Grigor Dimitrow (32, ATP 29). (bir)