Wieder Sexismus-Wirbel um Boris Becker (53)! Bereits an den US Open vergangenes Jahr leistete sich die deutsche Tennis-Legende einen unpassenden Kommentar. «Ich muss sagen, die Schiedsrichterin ist extrem schön. Das Auge isst mit», sagte der 53-Jährige damals, als die Kameras Schiedsrichterin Marijana Veljovic einfingen.
Nun tritt Becker wieder ins Sexismus-Näpfchen. Es passiert beim Wimbledon-Viertelfinal zwischen Novak Dokovic (34) und Marton Fucsovics (29). Becker kommentiert das Match gemeinsam mit BBC-Kollege John Inverdale (63). Als die Fernsehbilder eine junge Dame im Publikum zeigen, beginnt der oberflächliche Smalltalk des Moderatoren-Duos.
«Sie ist tatsächlich sehr hübsch»
«Ihr Name ist Anett Böszörmenyi», sagt Inverdale. Zu sehen ist die Verlobte des ungarischen Tennisspielers Fucsovics. Becker nimmt das Thema auf: «Man sagt, dass die schönsten Frauen aus Ungarn kommen. Das wüsste ich nicht, aber sie ist tatsächlich sehr hübsch.»
Darf man als Kommentator so etwas noch sagen? Stephanie Hillborne, Geschäftsführerin von Women in Sport, sagt nein. Sie findet, dass das Gesprächsthema von Becker und Inverdale respektlos und unangemessen sei, insbesondere weil sie es so offen im Live-Fernsehen tun. «Wenn sich zwei Männer wohlfühlen, auf diese Weise und live am TV über Frauen zu sprechen, zeigt das, dass es noch mehr zu tun gibt», so Hillborne.
Netz ärgert sich über Becker-Kommentar
Auch auf Twitter sorgt die Szene für Wirbel. «Becker und Inverdale, die während des Matches darüber sprechen, dass ungarische Frauen, die am besten aussehenden Frauen der Welt sind, ist nicht wirklich die Analyse, die ich auf dem Wimbledon Center Court erwartet hätte», schreibt ein User.
«Warum erlaubt man Becker und Inverdale überhaupt zu sprechen? Es ist nicht der erste Aussetzer», meint ein anderer. Auch der TV-Sender äussert sich zum Vorfall und unterstützt den Deutschen. «Becker hat einen unbeschwerten Kommentar abgegeben, der nicht beleidigend sein sollte», sagt ein Sprecher von BBC. (fmü)