Auf dem Tennisplatz schon fast Normalität: das laute Stöhnen während einer Schlagbewegung. Martina Trevisan (28) trieb es während dem French-Open-Halbfinal auf die Spitze. Das Stöhnen der Italienerin dauerte derart lange an, dass sich Coco Gauff auf der Gegenseite gestört fühlte.
Im zweiten Game des ersten Satzes begab sich die Amerikanerin zur Schiedsrichterin und beschwerte sich: «Normalerweise ist mir das egal, aber wenn ich den Ball schlage, schreit sie immer noch.» Die Unparteiische antwortete, dass sie sich zu gegebener Zeit darum kümmern werde.
Politische Botschaft nach Halbfinal-Sieg
Beim Seitenwechsel war es dann soweit: Veljovic sprach Trevisan darauf an und ermahnte die Italienerin. Als Antwort bekam sie zu hören: «Darüber hat sich noch nie jemand beschwert. Ich sehe deshalb keinen Grund, damit aufzuhören.»
Wenn ihre Gegnerin schon nicht selbst mit dem Stöhnen aufhören will, werde sie selbst dafür sorgen müssen, dachte sich Gauff wohl. Mit 6:3, 6:1 fegte sie ihre Kontrahentin vom Platz. Am Samstag trifft die Weltnummer 23 im Final auf die Weltranglistenerste Iga Swiatek.
Bevor sie jedoch die Vorbereitungen auf das Endspiel in Angriff nahm, hatte die Amerikanerin noch eine wichtige Botschaft in Richtung USA zu verkünden. Mit einem Filzstift schrieb sie auf die Linse der TV-Kameras: «Frieden! Beendet Waffengewalt.» Die Aufforderung erfolgt nach den jüngsten Amokläufen in ihrer Heimat. (nab)