Eine kurze Schlägerberührung statt Handschlag – die Ukrainerin Marta Kostjuk (WTA 65) verzichtet auf die übliche Form der Gratulation nach ihrer Niederlage gegen Viktoria Asarenka (WTA 26). «Ich glaube einfach nicht, dass es das Richtige ist in der Situation, in der ich mich gerade befinde», erklärt Kostjuk.
«Ist ihre Entscheidung»
Ihre Kontrahentin zeigt sich indes nicht überrascht. «Ich kann niemanden dazu zwingen, mir die Hand zu geben. Es ist ihre Entscheidung.» Sie glaube aber nicht, dass daraus eine grosse Sache gemacht werden sollte.
Bereits beim Turnier in Washington, als Asarenka Dayana Jastremska (WTA 86) schlug, verzichtete ihre Gegnerin auf den Handschlag. «Es ist, wie es ist. Ich gehe einfach weiter», so die zweifache Grand-Slam-Siegerin.
Sechs Monate dauert der Krieg in der Ukraine schon an. Während zuletzt in Wimbledon die russischen und belarussischen Tennis-Asse ausgeschlossen waren, treffen nun alle wieder auf der grossen Bühne aufeinander.
Ausladung nach Kritik
Vor dem Grand-Slam-Turnier hätte Asarenka am 24. August – dem Unabhängigkeitstag der Ukraine – am Schauturnier «Tennis Plays for Peace» teilnehmen sollen. Die Kritik liess nicht auf sich warten. «Ich habe nicht verstanden, warum sie Viktoria Asarenka eingeladen haben. Es gab keinerlei Unterstützung von ihr in unsere Richtung», schrieb Kostjuk auf Social Media.
In der Folge wurde die 33-Jährige wieder ausgeladen. «Ich hielt es für eine grossartige Idee, diese Veranstaltung durchzuführen. Es ist eine unglaubliche Veranstaltung geworden, bei der eine Menge Geld für einen grossartigen Zweck gesammelt wurde.» Ob sie selbst Teil davon war oder nicht, spiele keine Rolle.
Asarenka habe sich im März bei allen Spielerinnen gemeldet, die sie persönlich kenne. «Ich habe nicht das Gefühl, dass es der richtige Weg ist, mich selbst dazu zu zwingen mit jemandem zu sprechen, der vielleicht aus verschiedenen Gründen nicht mit mir sprechen will. Aber ich habe es angeboten.» (smi)