Frances Tiafoe lässt die US-Tennis-Fans träumen. Davon, dass erstmals nach Andy Roddick seit den US Open 2003 wieder ein US-Amerikaner einen Grand-Slam-Titel erringt. Die Geschichte des 24-Jährigen folgt nach dem Schema des typischen «American Dream».
«Das ist verrückt. Vor 24 Stunden hatte ich den grössten Sieg meines Lebens, und jetzt komme ich zurück und hole einen weiteren grossen Sieg», sagt Tiafoe nach seinem Halbfinal-Einzug gegen Andrey Rublew und schliesst ab mit: «Wir haben noch zwei, Leute. Wir haben noch zwei weitere Spiele.»
Im Tennis-Center gewohnt
Tiafoe ist quasi auf dem Tennisplatz aufgewachsen. Seine Eltern flüchteten in den 90er-Jahren vor dem Bürgerkrieg in Sierra Leone in die USA. Ein Jahr nach der Geburt der Zwillinge Frances und Franklin begann Frances Senior auf der Baustelle des «Junior Tennis Champions Center» in College Park, Maryland, zu arbeiten. Als die Anlage fertig war, übernahm er dort den Job des Platzwarts. Die Familie bekam ein kleines Büro, wo sie übernachten konnten.
In der Folge nahm Frances Junior beim heute renommierten Förderzentrum kostenlose Tennis-Stunden. Er war ein Junge aus einfachen Verhältnissen in einem Sport der Reichen. Gespielt hatte er mit alten Schlägern, die ihm sein Vater aufgetrieben hatte, Sportkleidung konnte sich die Familie keine leisten.
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Seine Kameraden machten sich in der Folge über ihn lustig – über Löcher in den Socken beispielsweise. «Diese Armen-Witze taten damals wirklich weh. Sie gaben einem im Hinterkopf das Gefühl, dass man nicht aus dem gleichen Holz geschnitzt war», sagte Tiafoe gegenüber dem Magazin «Andscape».
LeBron James feiert ihn ab
Als er mit acht Jahren unter die Fittiche von Misha Kouznetsow genommen wurde, begann seine Jung-Karriere Fahrt aufzunehmen. Er kürte sich zum U14-Weltmeister, mit 17 machte er seine ersten Schritte auf der Tour. Tiafoe sei nicht talentierter als seine Gleichaltrigen gewesen, seine Arbeitsmoral sei aber wesentlich höher gewesen, sagte sein Coach einst.
Seit dem Achtelfinal-Ausfall bei den US Open von Daniil Medwedew (ATP 1) ist klar, dass er am kommenden Montag seine Führung in der Weltrangliste verlieren wird. Aktuell würde Rafael Nadal (ATP 3) von der Spitze grüssen. Da er aber ebenfalls nicht mehr im letzten Major des Jahres vertreten ist, liegt der Ausgang nicht mehr in seinen Händen.
Carlos Alcaraz (ATP 4) und Casper Ruud (ATP 7) sind auf dem besten Wege erstmals den Tennis-Thron zu erklimmen. Alcaraz spielt am Freitagabend (Schweizer Zeit) den Halbfinal gegen Frances Tiafoe. Casper Ruud spielt gegen Karen Chatschanow.
Neben Nadal, der das nicht mehr in der eigenen Hand hat, können Alcaraz oder Ruud die Nummer 1 werden. Schafft es nur einer der beiden in den Final, übernimmt dieser Platz 1. Treffen die beiden im Final aufeinander, steht nicht nur die US-Open-Trophäe auf dem Spiel, sondern auch die Führung in der Weltrangliste.
Seit dem Achtelfinal-Ausfall bei den US Open von Daniil Medwedew (ATP 1) ist klar, dass er am kommenden Montag seine Führung in der Weltrangliste verlieren wird. Aktuell würde Rafael Nadal (ATP 3) von der Spitze grüssen. Da er aber ebenfalls nicht mehr im letzten Major des Jahres vertreten ist, liegt der Ausgang nicht mehr in seinen Händen.
Carlos Alcaraz (ATP 4) und Casper Ruud (ATP 7) sind auf dem besten Wege erstmals den Tennis-Thron zu erklimmen. Alcaraz spielt am Freitagabend (Schweizer Zeit) den Halbfinal gegen Frances Tiafoe. Casper Ruud spielt gegen Karen Chatschanow.
Neben Nadal, der das nicht mehr in der eigenen Hand hat, können Alcaraz oder Ruud die Nummer 1 werden. Schafft es nur einer der beiden in den Final, übernimmt dieser Platz 1. Treffen die beiden im Final aufeinander, steht nicht nur die US-Open-Trophäe auf dem Spiel, sondern auch die Führung in der Weltrangliste.
Dieser Ehrgeiz hat ihn bis in den Halbfinal der US Open getragen. Und plötzlich ist «Big Foe» in aller Munde, bringt das Arthur-Ashe-Stadion zum Kochen und wird von LeBron James – einem seiner Idole – auf Twitter abgefeiert.
Tiafoe: «Das macht mich emotional. Zu sehen, wie die Leute deinen Namen schreien, es einfach lieben, was du tust. Das ist grossartig. Jeder liebt eine Aschenputtel-Geschichte. Ich versuche eine zu liefern.»