Es war ein hartes Stück Arbeit, am Ende steht Alexander Zverev aber in der 2. Runde der Australian Open. Der Hamburger ringt Juan Pablo Varillas in fünf Sätzen mit 4:6, 6:1, 5:7, 7:6, 6:4 durch.
Nach einem starken zweiten Durchgang zum Satzausgleich, zieht der von einer Knöchelverletzung zurückgekehrte Zverev einen durchzogenen dritten Umgang ein. Zweimal liegt er zwar mit Break in Führung, zweimal muss er in der Folge aber auch seinen Aufschlag abgeben. Bei 5:5 folgt erneut ein schwaches Aufschlagspiel, welches schliesslich zum Satzverlust führt.
Doch die deutsche Weltnummer 13 rehabilitiert sich, kämpft sich stark zurück. Und nach 4:06 Stunden bleibt eine Rückhand des Peruaners im Netz hängen, Zverev gewinnt. Die Erleichterung ist riesengross, wie seinem Urschrei nach dem Handshake zu entnehmen ist. «Ich bin glücklich, am Ende gewonnen zu haben», so das Fazit des 25-Jährigen gegenüber «Eurosport». Es sei normal, dass man nach einer so langen Zeit ohne Ernstkampf phasenweise Mühe habe, sein Spiel zu spielen und den Rhythmus zu finden.
Auch Murray siegt in Marathon-Match
Der unverwüstliche Andy Murray (35) gibt ein neues Lebenszeichen von sich. Er schlägt am Australian Open den Italiener Matteo Berrettini (ATP 14) in 4:49 Stunden in fünf Sätzen.
In Melbourne steht das erste Tennis-Highlight an: Hier gehts zur Resultat-Übersicht zu den Australian Open.
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Der Schotte, der in Melbourne schon fünf Finals verloren hat, setzt sich gegen Berrettini nach einem abgewehrten Matchball mit 6:3, 6:3, 4:6, 6:7 (7:9), 7:6 (10:6) durch. Nach diesem Sieg gegen Berrettini, so der Platz-Interviewer, werde man ihn in der Rod Laver Arena nur noch «Sir Andy Murray» nennen.
Andy Murray (ATP 66) spielt in den ersten zwei Sätzen unfassbar gut. Danach reisst Vorjahres-Halbfinalist Matteo Berrettini die Initiative an sich. Der Italiener schien die Partie aus dem Feuer reissen zu können. Nach mehr als viereinhalb Stunden gelingt Murray indes ein phänomenales finales Tiebreak.
Berrettini verlässt das Stadion mit Tränen in den Augen. Der Italiener war noch vor acht Monaten die Nummer 6 der Welt. In zwei Wochen wird er im Ranking aus den Top 20 fallen, weil er die Punkte für seinen Vorjahres-Halbfinal in Melbourne (Niederlage damals gegen Rafael Nadal) nicht ersetzen kann. Und für Andy Murray geht es am Donnerstag entweder gegen den Australier Thanasi Kokkinakis oder Fabio Fognini aus Italien weiter.
Hitze sorgt für Spielunterbruch
Hitze-Alarm an den Australian Open! Wegen Temperaturen von bis zu 37 Grad wurden die Partien auf den Aussenplätzen vom Dienstag kurzzeitig unterbrochen, ausserdem wurde ein Trainingsverbot bis 17 Uhr Ortszeit (7 Uhr MESZ) ausgesprochen. Für die Spiele unter verschlossenem Dach galten die Unterbrechungen nicht.
Kurz zuvor fiel eine ehemalige Grand-Slam-Siegerin der Hitze zum Opfer: Die Spanierin Garbine Muguruza hatte über die ganze Partie mit den Temperaturen zu kämpfen und litt im dritten Satz mehrfach an Krämpfen. Gegen die Belgierin Elise Mertens verlor sie am Ende in drei Sätzen. (bjl/che/SDA)