Im Doppel-Achtelfinal der Frauen traf die Japanerin Miyu Kato (28) versehentlich mit einem Ball ein Ballmädchen, worauf dieses zu weinen begann. Kato und Doppel-Partnerin Aldila Sutjiadi (Indonesien) wurden daraufhin disqualifiziert. Eine umstrittene Entscheidung.
Für Tennis-Legende Boris Becker ist die Strafe zu hart. «Das war eine übertriebene Massnahme. Kato hat das nicht absichtlich getan», sagt der 55-Jährige zu «Eurosport». Die deutsche Bundestrainerin Barbara Rittner (50) teilt die Meinung Beckers: «Eine Verwarnung hätte ausgereicht, weil der Treffer des Mädchens nicht mit besonderer Aggressivität oder Härte erfolgte.»
Laut Rittner habe der Schiedsrichter tatsächlich erst nur eine Verwarnung aussprechen wollen, sich jedoch umentschieden, nachdem er von den Gegnerinnen darauf hingewiesen wurde, dass das Mädchen nach dem Treffer am Weinen war. «Das finde ich etwas schade», sagt Rittner.
Für Zverev ist es richtig
Anders sieht es Spieler Mischa Zverev (35): «Es ist eine Entscheidung, die man akzeptieren muss, weil sie im Einklang mit dem Regelwerk steht.» Der Bruder von Alexander Zverev spricht dabei über die Regel, die besagt, dass Disqualifikationen auszusprechen sind, wenn ein Offizieller auf dem Platz, Ballkinder gehören da dazu, abgeschossen wird. Die Reaktion des Mädchens habe laut Zverev Bände gesprochen.
Nutzniesserinnen des Vorfalls sind die Spanierin Sara Sorribes Tormo und ihre tschechische Doppel-Partnerin Marie Bouzkova. Sie stehen kampflos im Viertelfinal von Roland Garros. (bjl)