Drei Stunden und 13 Minuten Kampf, Krampf, aber auch ganz viel Klasse. Novak Djokovic (36) gewinnt einen phasenweise hochspektakulären French-Open-Final gegen Casper Ruud (24) 7:6 (7:1), 6:3, 7:5 – und hält damit allem Druck stand. Der Serbe ist nun mit 23 Grand-Slam-Titeln alleiniger Rekordhalter, einen Turniersieg vor dem derzeit verletzten Rafael Nadal (37), mit dem er sich die Männer-Bestmarke zuvor geteilt hat. «Herzlichen Glückwunsch zu dieser unglaublichen Leistung», twittert Nadal umgehend nach dem Match. «Vor ein paar Jahren war es noch unmöglich, überhaupt an die Zahl 23 zu denken. Und du hast es geschafft!»
Ruud nur im Startsatz mit Oberwasser
Djokovic schafft es auf dem legendären Court Philippe-Chatrier immer wieder, in brenzligen Situationen den Kopf aus der Schlinge zu ziehen. Vor allem im ersten Satz, den er nach langen 83 Minuten mit einem gnadenlos effizienten Tiebreak für sich entscheidet. Und dies, nachdem Ruud in diesem ersten Durchgang eigentlich 4:1 führte, mit einem fantastischen Tweener glänzte und den grossen Favoriten teilweise regelrecht herumjagte. Der Start in das Endspiel-Duell ist «Drama pur», wie Eurosport-Experte Boris Becker (55) es nennt.
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Doch einmal Fahrt aufgenommen, ist der Djoker in seinem 34. Grand-Slam-Final – auch das einer seiner zahlreichen Rekorde – nicht mehr zu bremsen. Zugejubelt wird ihm auf den Rängen von Quarterback-Legende Tom Brady (45), der in seiner Box direkt neben Ehefrau Jelena Djokovic (36) Platz nehmen darf. In einer anderen Reihe applaudiert Kumpel Zlatan Ibrahimovic (41), flankiert von PSG-Starstürmer Kylian Mbappé (24).
Djokovic neue Weltnummer eins
In Abwesenheit von Paris-Publikumsliebling Nadal gibts in Roland Garros in diesem Jahr eine historische Djokovic-Show zu sehen. Der Mann aus Belgrad, der zu Beginn des Jahres bereits an den Australian Open triumphierte, ergreift die Chance, seinen spanischen Rivalen vom gemeinsamen Grand-Slam-Thron zu verdrängen. Und das in Nadals Wohnzimmer! «Kein Zufall», wie Djokovic während seiner Siegesrede findet. Roland Garros sei für ihn stets «das härteste» aller Grand-Slam-Turniere gewesen.
Jetzt ist Paris der Schauplatz seines grössten Triumphs. Jetzt ist Djokovic der alleinige Tennis-König. Und als Zückerchen gibts das ATP-Ranking obendrauf: Am Montag löst er Carlos Alcaraz (20) wieder als Weltnummer eins ab.