Der heisse Zoff um den Russen-Rausschmiss
Jetzt steht ein Wimbledon-Boykott von Djokovic im Raum

Der Ausschluss der russischen und belarussischen Tennis-Profis in Wimbledon schlägt immer noch hohe Wellen. Jetzt soll gar Novak Djokovic seine Teilnahme überdenken.
Publiziert: 28.04.2022 um 11:50 Uhr
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Boykottiert Novak Djokovic in diesem Jahr Wimbledon?
Foto: keystone-sda.ch

Wenn am 27. Juni das Grand-Slam-Turnier in Wimbledon startet, werden auf dem heiligen Rasen weder russische noch belarussische Tennis-Profis auflaufen. Sie sind von den Organisatoren aufgrund des Krieges in der Ukraine kurzerhand ausgeschlossen worden.

Möglich aber ist, dass noch ein weiterer Star beim prestigeträchtigen Turnier fehlen wird. Denn offenbar soll für den Weltranglistenersten Novak Djokovic (34) als Reaktion auf die verhängten Wimbledon-Sanktionen gar ein Boykott im Raum stehen. Das meint Nikola Pilic (82), der Ex-Trainer des Serben.

Pilic glaubt, dass die Wimbledons-Bosse damit ziemlich unter Druck gesetzt werden könnten. «Die anderen Profis müssten die Position vertreten: ‹Wenn diese Tennisspieler nicht spielen, spielen wir auch nicht.› Dann wäre ich gespannt, wie Wimbledon reagieren würde.»

Wieder keine Titelverteidigung?

Der Djoker würde mit seiner Absenz in London aber einen hohen Preis bezahlen. Es wäre nach den Australian Open das zweite Grand-Slam-Turnier des Jahres, bei dem Djokovic seinen Titel nicht verteidigen könnte.

Neben dem Serben haben auch andere Tennisspieler sowie die Spielervereinigungen ATP und WTA den Ausschluss von russischen und belarussischen Profis an Wimbledon zuletzt kritisiert. Die Rede ist von einem «schädlichen Präzedenzfall». Es gibt allerdings auch Überlegungen, dass ein Russen-Ausschluss im Tennis auch anderswo durchgezogen werden könnte.

Russen-Ausschluss in Rom gefordert

So zum Beispiel in Rom: Dort fordert Giovanni Malagò (63), der Präsident des italienischen Olympischen Komitees, dass auch das Masters-Turnier in der Hauptstadt keine russischen und belarussischen Athleten antreten lässt. Notfalls müsse halt die italienische Politik eingreifen und einen Ausschluss durchsetzen, fordert Malagò weiter.

Im Startfeld in Rom gemeldet ist unter anderem der Russe Andrey Rublew (24) – und auch Novak Djokovic, der das Sandplatz-Turnier als Vorbereitung für Roland Garros nutzen will, wird in Rom erwartet. Die ersten Spiele des Wettbewerbs finden am 8. Mai statt. (cat)

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