«Er ist ein Lügner»
Dolgopolov geht auf Tennis-Russen Rublew los

Alexandr Dolgopolov (33) hat kein Verständnis für den Russen Andrej Rublew (24). Er kontert dessen Diskriminierungsvorwurf in Richtung Wimbledon mit scharfen Worten.
Publiziert: 24.04.2022 um 13:51 Uhr
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Alexandr Dolgopolov kontert die Aussagen von Andrej Rublew.
Foto: Sven Thomann|Blicksport

Unter der Woche greift Wimbledon durch und schliesst russische und belarussische Spielerinnen und Spieler vom Turnier (27. Juni bis 10. Juli) aus. Kritik daran lässt nicht lange auf sich warten, betrifft sie bei den Männern mit Daniil Medwedew (26) und Andrej Rublew (24) doch zwei Spieler der Top 10.

Vor allem Letzterer reagiert mit viel Unverständnis. Rublew bezeichnet es als «komplette Diskriminierung». «Die Begründungen, die sie uns gaben, machen keinen Sinn. Sie sind unlogisch», sagt er gegenüber «The Guardian».

«Warum willst du dein Geld spenden?»

Nun erhält Rublew Gegenwind. Und das ausgerechnet von einem Ukrainer. Alexandr Dolgopolov (33) kontert in einem Statement auf Social Media. Mit klaren Worten.

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«Rublew behauptet, er habe keine Ahnung, lese keine Nachrichten, verfolge sie nicht, habe keine Bildung. Lüge!», regt sich Dolgopolov auf. «Er hat zehn Tage vor dem Krieg ein Doppel-Turnier mit ukrainischen Spielern gespielt, hat direkten Kontakt zu allen ukrainischen Spielern bei Turnieren und ja, er weiss sicherlich, was vor sich geht.»

Auch den Diskriminierungs-Vorwurf in Richtung Wimbledon versteht der Ukrainer nicht. Wenn er doch keine Ahnung habe, wieso kritisiere er den Entscheid und sage, er helfe nicht weiter? Dass der Russe sein Preisgeld spenden will, stösst ebenso sauer auf. «Wenn du wirklich nichts weisst und uninformiert bist, warum willst du dann dein Geld für Familien und Kinder spenden?», wirft er in den Raum. Und meint: «Willst du wissen, was los ist? Google Butscha oder melde dich, ich beantworte deine Fragen.»

Rat für Rublew

Gleichzeitig hat Dolgopolov einen Rat. «Sag besser nichts als zu lügen, wie es deine Regierung tut, nur um dein Leben weiterzuleben, weil dein Land Kinder und Frauen vergewaltigt, Menschen in den Hinterkopf schiesst und sich wie Kriminelle verhält.»

Der Ukrainer weiss, wovon er spricht. Am Ende des Statements schickt er eine grosse Umarmung aus Kiew. Dort hält er sich auf, unterstützt sein Land unter anderem mit Spendensammeln und dem Organisieren von kugelsicheren Westen. Trotzdem denkt er auch ans Tennis. Und hofft, dass weitere Turniere dem Beispiel Wimbledon folgen und Spielerinnen und Spieler aus Russland und Belarus ausschliessen. (bir)

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