Novak Djokovic hinterlässt am Australian Open weiterhin einen bestechenden Eindruck. Der Serbe fegt im Viertelfinal den Russen Andrej Rublew, die Nummer 6 der Weltrangliste, in etwas mehr als zwei Stunden vom Platz.
Beim 6:1, 6:2, 6:4-Sieg lässt der 35-jährige Serbe keine Schwächen erkennen. Er wehrt alle fünf Breakbälle ab, schlägt 14 Asse und ist in den Ballwechseln schnell unterwegs wie eh und je. Djokovic scheint für den zehnten Sieg beim Australian Open bereit zu sein. Mit dem 22. Grand Slam-Titel würde er mit Rafael Nadal gleichziehen und wieder zur Nummer 1 der Welt aufsteigen.
Im Interview nach seinem Sieg zeigt er sich glücklich über den Halbfinal-Einzug. Seinen ersten an einem Grand-Slam-Turnier habe er 2007 an den US Open gehabt – gegen Roger Federer. Als das Publikum den Namen des Maestros hört, bricht tosender Applaus aus. Djokovic erzählt weiter, dass er ihn an der Fashion Week in Paris und beim Skifahren gesehen habe und fordert ihn prompt zu einem Duell heraus (siehe Video).
Djokovic trifft im Halbfinal erstmals auf Tommy Paul. Der Weltranglisten-35. aus den USA, der sich gegen Landsmann Ben Shelton 7:6 (8:6), 6:3, 5:7, 6:4 durchsetzte, dürfte ihn kaum überraschen. Paul stösst als erster Amerikaner seit 14 Jahren in die Halbfinals beim Australian Open vor.
Bencic-Bezwingern in Top-Form
Aryna Sabalenka aus Weissrussland, die Achtelfinal-Bezwingerin von Belinda Bencic, zieht mit einem 6:3, 6:2-Erfolg über Donna Vekic (WTA 64) in die Halbfinals ein. Sabalenka (WTA 5), die einzige im Turnier verbliebene Top-20-Spielerin, lässt sich auch von der Kroatin Donna Vekic nicht von ihrem Weg abbringen. Sabalenka gewann auch ihr neuntes Einzel in dieser Saison in zwei Sätzen.
Wie gegen Belinda Bencic bekundet Sabalenka in der Startphase Schwierigkeiten. Donna Vekic erspielt sich drei Breakbälle für eine 4:3-Führung. Aber auch gegen die Kroatin steigert sich Sabalenka und sichert sich neun der nächsten elf Games zum souveränen Viertelfinalsieg in 109 Minuten.
Polen jubelt trotz Swiatek-Aus
Im Halbfinal trifft Sabalenka schon in der Nacht auf Donnerstag auf die Polin Magda Linette (WTA 45), die sich gegen Karolina Pliskova 6:3, 7:5 durchsetzt. Wenige Tage vor ihrem 31. Geburtstag und in ihrem 30. Grand-Slam-Turnier qualifiziert sich Linette erstmals für die Halbfinals.
Schon vor zwei Jahren in Wimbledon (gegen Elena Switolina), und im letzten Jahr in Roland-Garros (gegen Ons Jabeur) und heuer in Melbourne (gegen Caroline Garcia) eliminierte Linette starke Top-10-Spielerinnen. Bislang war die Polin noch nie besser als auf Platz 33 klassiert. Nach dem Australian Open wird sie im Ranking mindestens auf Platz 22 vorstossen. (SDA)