Mit Spannung wurde das Duell zwischen der Weltnummer 3 Stefanos Tsitsipas und dem aufstrebenden Tschechen Jiri Lehecka erwartet. Letzterer eliminierte nämlich mit Borna Coric (Nr. 21) , Cameron Norrie (Nr. 11) und Felix Auger-Aliassime (Nr. 6) bereits drei Gesetzte.
Gegen Tsitsipas ist allerdings kein Kraut gewachsen. Der French-Open-Finalist von 2021 hat das Spiel zu jedem Zeitpunkt im Griff und gewinnt nach 2:17 Stunden 6:3, 7:6, 6:4. Einzig im zweiten Durchgang schnuppert die Weltnummer 71 an einem Satzgewinn. Das Tiebreak geht aber sang- und klanglos mit 7:1 an den 24-Jährigen aus Athen.
Zum dritten Mal in Folge – und zum vierten Mal insgesamt – bestreitet Tsitsipas am Freitag den Halbfinal in Down Under. Gewonnen hat er davon noch keinen.
Korda muss aufgeben
Im anderen Viertelfinal der Männer muss Überraschungsmann Sebastian Korda gegen den Russen Karen Chatschanow (ATP 20) wegen einer Handgelenkverletzung - hoffnungslos in Rückstand liegend (6:7, 3:6, 0:3) - aufgeben.
«Ich hatte nach einem Return im zweiten Satz Mühe, meinen Schläger zu halten», erklärt der US-Amerikaner an der Pressekonferenz. Schon beim Turnier in Adelaide, wo Korda im Final Novak Djokovic unterlag, habe er Schmerzen im Handgelenk gehabt. Diese seien aber bisher an den Australian Open kein Problem gewesen.
Der Russe Chatschanow liefert an den grössten Turnieren regelmässig seine besten Leistungen ab. Er ist einer von nur zehn aktiven Spielern auf der Tour - und sogar einer vor nur zwei Unter-30-Jährigen (neben Matteo Berrettini) -, der an allen vier Grand-Slam-Turnieren die Viertelfinals erreichte. Gegen Tsitsipas soll es nun auch zum ersten Mal für den Final-Einzug reichen.
Von der Geheim- zur Titelfavoritin
Auch bei den Frauen stehen die ersten zwei Halbfinalistinnen fest. So beweist die Kasachin Jelena Rybakina am Australian Open etwa, dass ihr Wimbledonsieg im letzten Sommer kein Zufall war. Die WTA-Nummer 25 lässt nach dem 6:4, 6:4-Achtelfinalerfolg über Iga Swiatek (WTA 1) auch der Lettin Jelena Ostapenko mit 6:2, 6:4 keine Chance.
Rybakina mag wegen ihrer Weltranglistenplatzierung an den Australian Open bloss Aussenseiterin sein. Aber: Wären letzten Sommer in Wimbledon Weltranglistenpunkte verteilt worden, dann hätte Rybakina ihren Platz unter den Top 10 längst auf sicher. Die WTA und ATP haben die Wimbledon-Organisatoren auf diese Weise gebüsst, weil sie russische und belarussische Spielerinnen und Spieler ausgeschlossen haben.
In Melbourne gewinnt die 23-Jährige erstmals seit dem Turniersieg im All England Club wieder fünf Einzel in Folge. Auf dem Weg in den Halbfinal gab Rybakina erst einen Satz ab - gegen Vorjahresfinalistin Danielle Collins.
Jetzt wartet zeifache Melbourne-Siegerin
Nun trifft Rybakina auf die Weissrussin Viktoria Asarenka (WTA 24), die das Turnier in Melbourne vor zehn und elf Jahren gewann. Seit ihrer erfolgreichen Titelverteidigung 2013 gewann keine Spielerin mehr das Australian Open zweimal hintereinander.
Asarenka eliminiert im Halbfinal die Amerikanerin Jessica Pegula (WTA 3) in zwei Sätzen, so dass Aryna Sabalenka, die Belinda Bencic ausgeschaltet hat, als letzte Top-10-Spielerin im Tableau verblieben ist. (SDA/che)