«Djokovic hat mehr Ecken und Kanten als Federer»
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Einreise-Puff geht ins Geld
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Für Novak Djokovic (34) wird der Einreise-Wirbel noch kein Ende nehmen. Denn nun könnte es teuer für den Serben werden. Durch den Imageschaden könnten Sponsoren einen Rückzieher machen.
Publiziert: 18.01.2022 um 19:02 Uhr
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Aktualisiert: 19.01.2022 um 09:39 Uhr
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Seit Montag ist Novak Djokovic wieder zuhause in Serbien.
Foto: keystone-sda.ch
Sven Micossé

Seit Montag weilt Novak Djokovic wieder in Serbien. Die Australian Open haben nun ohne die Weltnummer 1 beginnen müssen, der sich «äusserst enttäuscht» über das Urteil zeigt. Die weiteren Folgen seiner ganzen Einreise-Posse wird er aber noch zu spüren bekommen. Denn jetzt muss er bei den Sponsoren vorstellig werden – und da gehts um ordentlich viel Geld.

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Der «Djoker» wäre in Down Under als Top-Favorit ins Turnier gestiegen. Hätte er seinen 21. Grand-Slam-Titel geholt, hätte er ein Preisgeld von 3,1 Millionen US-Dollar einsacken können. Darauf muss er nun verzichten, der 34-Jährige wird stattdessen gar zur Kasse gebeten. 500’000 US-Dollar muss er Berichten zufolge an Gerichtskosten und Schadensersatz zahlen. Doch Djokovic muss finanziell vielleicht noch mehr bluten.

Lacoste sucht das Gespräch

Laut «Forbes» verdient der 20-fache Grand-Slam-Sieger pro Jahr 30 Millionen US-Dollar dank Werbeverträgen. Mit Lacoste hat der erste Sponsor angekündigt, mit ihm das Gespräch zu suchen. «So bald wie möglich werden wir uns mit Novak Djokovic in Verbindung setzen, um die Ereignisse zu besprechen, die seine Anwesenheit in Australien begleitet haben», schreibt die französische Firma in einer Mitteilung.

Ob die Firma des siebenfachen Grand-Slam-Siegers René Lacoste (✝92) die Zusammenarbeit beenden möchte, ist nicht klar. «Man wird sicherlich die Situation analysieren, denn so viele negative Schlagzeilen können keinem Sponsor gefallen», sagt Sportmarketing-Experte Christian Lang, Bruder von FCB-Spieler Michael. Denn das Ziel vom Sponsoring sei es, dass sowohl der Sportler als auch die Unternehmung von der Assoziation profitieren.

Gemäss dem Sportmarketing-Studienleiter der HSG könnten sich die Sponsoren Djokovics gar mit einer Vertragsauflösung beschäftigen. «Bei gewissen Verträgen ist ein Sonderkündigungsrecht genau für solche Sachen vorgesehen. Es ist aber auch wichtig, dass man die Sicht auf die ganze Thematik von Herrn Djokovic einholt.»

«Argumente werden nicht besser»

Viel wahrscheinlicher gehts im Fall Lacoste um die allfällige Verlängerung. Laut «CNN» bringt der Deal Djokovic neun Millionen US-Dollar ein und er läuft dieses Jahr aus. Lang: «Die Argumente für eine Verlängerung werden nicht besser. Da wird sich Lacoste zweimal überlegen, ob man diesen verlängern will.»

Der Tennis-Superstar hat auch weitere gut dotierte Verträge mit Marken wie Head, Asics, Peugeot, Raiffeisen International und dem Schweizer Uhrenhersteller Hublot. Gegenüber AFP sagt eine Hublot-Sprecherin: «Wir können seine Entscheidungen nicht kommentieren. Hublot wird seine Partnerschaft mit der Nummer eins der Tenniswelt fortsetzen.»

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