«Vor eineinhalb Monaten wusste ich nicht, ob ich überhaupt wieder Tennis spielen kann», sagte Rafael Nadal nach seinem Halbfinal-Sieg über Berrettini. Und nun steht der Mallorquiner in seinem sechsten Australian-Open-Final. Kein Wunder, fällt sein Jubel entsprechend emotional aus.
In den ersten zwei Sätzen nahm Nadal gleich die jeweils ersten Aufschlagsspiele des Italieners ab, blieb bei seinen eigenen Service-Games unwiderstehlich. Er machte kaum Fehler und dominierte den Wimbledon-Finalisten von 2021 von der Grundlinie aus fast nach Belieben. Bei eigenem Aufschlag geriet der Spanier überhaupt nie in Gefahr.
Berrettini schnupperte an Wende
Diese Kombination resultierte in einer schnellen 2:0-Satzführung. Das erste Break Berrettinis sorgte dann im dritten Satz für eine vorübergehende Wende. Doch im Gegensatz zu vor einem Jahr, als Nadal im Viertelfinal gegen den Griechen Stefanos Tsitsipas diesen Vorsprung noch aus der Hand gab, rettete sich Nadal diesmal ins Ziel.
Die Entscheidung fiel im achten Game des vierten Satzes, als Berrettini mit drei Vorhand-Fehlern das letztlich entscheidende Break Nadals begünstigte. Dieser liess die sich ihm bietende Chance nicht nehmen und beendete nach knapp drei Stunden mit dem ersten Matchball die Partie, bevor diese aus seiner Sicht noch richtig kompliziert wurde.
Gibt es den 21. Grand-Slam-Titel?
Im Final am Sonntag trifft Nadal nun auf den US-Open-Sieger Daniil Medwedew. Der Russe setzt sich in vier Sätzen gegen Stefanos Tsitsipas durch. Medwedew stand schon vor einem Jahr in Melbourne im Final, den er gegen Novak Djokovic (34) verlor.
Gewinnt Nadal auch am Sonntag, würde er einerseits erst der vierte Spieler in der Geschichte, der jedes Grand-Slam-Turnier mindestens zweimal gewinnen konnte (Rod Laver, Roy Emerson, Novak Djokovic). Andererseits würde er Roger Federer und Novak Djokovic, die auch je 20 Grand-Slam-Titel gewonnen haben, übertreffen.
Feldbausch verpasst Finaleinzug
Der Genfer Kilian Feldbausch verpasst am Australian Open in Melbourne dagegen den Einzug ins Endspiel der Junioren-Konkurrenz. Der 16-Jährige verlor den Halbfinal gegen den gleichaltrigen Tschechen Jakub Mensik 1:6, 6:4, 2:6.
Der als Nummer 4 gesetzte Mensik schlug deutlich mehr Asse und Winner als der Schweizer und nutzte seine Breakchancen wesentlich effizienter. Feldbausch, der sein erstes Grand-Slam-Turnier bestritt, war der erste Schweizer Halbfinalist bei den Junioren in Melbourne seit Roger Federer 1998. (SDA/che)