Wer die Tennis-Giganten Rafael Nadal (35, ATP 4) und Novak Djokovic (34, ATP 1) innerhalb von 24 Stunden zur Heimreise zwingt, dem sind die Schlagzeilen gewiss. So geschehen in der vergangenen Woche am ATP-1000-Turnier in Madrid. Tennis-Talent Carlos Alcaraz (19, ATP 6) bezwang im Viertelfinal Nadal und entschied tags darauf ein episches Halbfinal-Duell gegen Djokovic für sich. Am Sonntag folgte die finale Krönung. In zwei Sätzen fertigte der Shootingstar den Deutschen Alexander Zverev (25, ATP 3) ab – sein fünfter Karriere-Titel.
Im Alter von 19 Jahren liegt ihm die Tennis-Welt zu Füssen. Als nächster Rafael Nadal wird Alcaraz betitelt. Die Parallelen zwischen den beiden Landsmännern sind bemerkenswert.
Alcaraz eine Kopie von Nadal?
Alcaraz hat die Top 10 am selben Datum (25. April), nach demselben Turnier (Barcelona) und im selben Alter (18) wie der 21-fache Grand-Slam-Turniersieger im Jahr 2005 geknackt. Seit Wochen werden Nadal unzählige Fragen über den Tennis-Teenie an den Kopf geworfen. Alcaraz hier, Alcaraz dort, Alcaraz überall. Immer wieder dieselben Fragen, immer wieder die gleichen Antworten. Nervenaufreibend.
Jetzt hat Nadal genug: «Stellen Sie mir keine weiteren Fragen zu Alcaraz, denn jedes Mal, wenn Sie das tun, werde ich das Gleiche sagen. Setzen Sie ihn nicht noch mehr unter Druck», sagte der Spanier anlässlich des ATP-1000-Turniers in Rom. Wenig später betonte die Weltnummer vier noch einmal: «Alles, was wir tun können, ist, seine Karriere zu geniessen und ihn nicht mit mir zu vergleichen, so interessant das auch ist.»
Nadal im Achtelfinal out
Während Alcaraz wegen leichten Knöchelproblemen auf das Turnier in Rom verzichtet, scheidet Nadal überraschend früh aus. Der Sandkönig unterliegt am Donnerstagabend im Achtelfinal dem Kanadier Denis Shapovalov (23, ATP 16) mit 6:1, 5:7, 2:6. So früh ist er in Rom seit 2008 nie mehr ausgeschieden. Der Spanier wurde während des Achtelfinals offensichtlich von Schmerzen geplagt. (nab)