Hier zaubert Stricker in Genf gegen Cilic
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Tweener bei ATP-Debüt:Hier zaubert Stricker in Genf gegen Cilic

French-Open-Bosse zeigen Stricker die kalte Schulter
Darum fehlt unsere Tennis-Sensation in Paris

Dominic Stricker (18) wird nicht in Roland Garros spielen. Das ärgert seinen Vater, ist aber kein Weltuntergang.
Publiziert: 22.05.2021 um 11:34 Uhr
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Aktualisiert: 22.05.2021 um 11:40 Uhr
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Bittere Pille: Dominic Stricker wird bei den French Open 2021 nicht dabei sein.
Foto: freshfocus
Mathias Germann, Sebastian Rieder, Cécile Klotzbach

Endlich. Nach vielen Jahren, in denen sich fast alles nur um Roger Federer und Stan Wawrinka drehte, hat die Schweiz wieder ein vielversprechendes Tennistalent. Sein Name: Dominic Stricker. Der erst 18-jährige Berner begeisterte zuletzt beim ATP-Turnier in Genf, schlug dabei unter anderem den ehemaligen US-Open-Sieger Marin Cilic (Kro). Klar, dass ein Grand-Slam-Debüt bei den French Open (ab 24. Mai) nun die perfekte Belohnung wäre.

Bloss: Daraus wird nichts! Obwohl Stricker in der Weltrangliste seit Beginn des Jahres einen riesigen Sprung nach vorne machte (749 Plätze), ist er derzeit mit Rang 419 noch nicht in der Nähe jener Spieler, welche im Hauptfeld antreten dürfen. Zwar wird er am Montag auf Platz 334 erscheinen, für die wohl nötigen Top-250 reicht es aber nicht.

Vater Stephan: «Für mich unverständlich»

Nun werden manche intervenieren: «Stricker ist doch amtierender Junioren-Champion in Paris!» Stimmt, als Anerkennung könnte man ihm deshalb eine der 16 Wild Cards offerieren. Doch die French-Open-Organisation rund um Turnier-Boss Guy Forget denkt nicht daran.

15 Tickets für das Haupttableau gehen an Französinnen und Franzosen und eins nach Australien. Strickers Vater Stephan: «Es ist für mich unverständlich, dass ein Junioren-Doppel-Grand-Slam-Sieger nicht automatisch in Genuss einer Wildcard kommt. Das ist sehr, sehr schade.»

Stricker bleibt ruhig

Sicher ist: Dagegen ankämpfen ist nutzlos. Die Grand-Slam-Organisationen haben es selbst in der Hand, wem sie ihre Wildcards verteilen. Dass dabei ihre eigenen talentierten Landsleute zum Zug kommen, ist üblich.

Dominic Stricker nimmt es mehr oder weniger gelassen: «Es ist echt schade. Natürlich wäre es cool gewesen, in Paris anzutreten. Ich muss einfach weiter hart arbeiten und im Ranking aufsteigen, damit ich in Zukunft auch ohne Wildcard an ein Grand Slam kann.»

Man merkt: Stricker wirkt nicht nur auf Platz schon sehr abgebrüht, sondern auch schon im Kopf. Sein Programm statt French Open heisst Kiseljak Open. Er wird beim mit 25'000 US-Dollar dotierten ITF-Turnier in Bosnien-Herzegowina antreten.

«Stricker ist der richtige Mann zur richtigen Zeit»
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Wie gut ist das Tennis-Juwel?«Stricker ist der richtige Mann zur richtigen Zeit»
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