Nach einer solchen dreistündigen Hitzeschlacht, wie sie Belinda Bencic gegen Maria Sakkari erlebte, schreit der Körper nur nach einer Sache: Abkühlung. So gönnt sich die Olympiasiegerin nach ihrem Einzug in den Final von Berlin ein Eisbad. «Angenehme» 33 Grad zeigt das Quecksilber noch an.
Der Weg zu ihrem zweiten Endspiel in Folge in der deutschen Hauptstadt ist lang. Die Griechin und Bencic schenkten sich nichts, zeigten eine hochklassige Tennispartie. Nachdem sich Bencic nach dem verlorenen Startsatz wieder aufgerappelt hatte, sorgte sie regelmässig mit herrlichen Aktionen für ein Raunen im Steffi-Graf-Stadion.
Am Sonntag greift die 25-Jährige nach ihrem sechsten WTA-Titel. Es wäre der zweite auf Rasen, nachdem sie 2015 in Eastbourne triumphiert hat. Im vergangenen Jahr scheiterte sie an gleicher Stelle an Ludmila Samsonowa (WTA 29) in drei Sätzen. Bencic und Berlin – eine Beziehung, die dieses Jahr womöglich ein versöhnliches Kapitel dazubekommt. «Hoffentlich kann ich dieses Jahr gewinnen. Dieses Turnier scheint mir zu liegen», sagt die Ostschweizerin noch auf dem Court.
Wieder wartet Jabeur im Final
Im Final trifft Bencic auf eine alte Bekannte. Ons Jabeur macht nach einem engen Startsatz mit Coco Gauff kurzen Prozess, siegt 7:6, 6:2. Gegen die Tunesierin gewann Bencic den Charleston-Final, feierte ihren ersten Triumph auf Sand. Wenige Wochen später revanchierte sich die Weltnummer 4 im Achtelfinal des Madrid-Masters.
Der Final von Berlin ist vielversprechend und von Bencic wird wohl ein fünftes Mal ein Kraftakt gefordert sein – am Sonntag soll es wieder 35 Grad werden. Immerhin ist im Falle eines Sieges die Abkühlung bereits garantiert. Traditionell wartet auf die Siegerin des Rasenturniers ein Sprung in den nahe gelegenen Hundekehlesee.
Es wäre aber nur eine kurze Entspannungspause. Denn zur Vorbereitung für den Grand Slam in Wimbledon wollte Bencic so viel Zeit wie möglich auf ihrer Lieblingsunterlage verbringen. Als Nächstes würde das Turnier von Bad Homburg anstehen, wo sie bereits am Montag gegen Sabine Lisicki (WTA 988) antreten müsste.