Stan Wawrinka ist mit 39 Jahren inzwischen der zweitälteste Spieler in der Tennis-Weltrangliste. Nur der Amerikaner Ryan Haviland (43, ATP 1587) hat noch mehr Jahre auf dem Buckel. An einen Rücktritt denkt Wawrinka im Vorfeld der Swiss Indoors aber nicht: «Es gibt keinen langfristigen Plan. Mein Ziel ist es, bis Jahresende möglichst viel zu pushen und es dann in der neuen Saison wieder zu versuchen.»
Erfolge wie letzte Woche in Stockholm, als Wawrinka den russischen Top-10-Spieler Andrej Rublew schlug und erstmals seit über einem Jahr in einen Halbfinal einzog, geben ihm Auftrieb. «Ich habe nun etwas vom Selbstvertrauen zurückbekommen, das mir lange gefehlt hat», sagt er. «Ich bin sehr froh, dass ich in dieser Verfassung nach Basel komme. Ich fühle mich gut und habe eine gute Woche hinter mir.» In der ersten Runde trifft Wawrinka am Mittwoch auf den Franzosen Adrian Mannarino (36, ATP 57). «Er ist ein Gegner, mit dem ich immer meine Probleme hatte.» Dies ist auch an der Bilanz abzulesen, die bei 3:0 für Mannarino steht.
Wawrinkas komplizierte Basel-Geschichte
An Basel hat Wawrinka gemischte Erinnerungen. Positive wie 2022, als er der absolute Publikumsliebling war und «eine der besten Atmosphären meiner Karriere» erlebte. Aber auch negative, wie von 2012 bis 2015, als er sich viermal in Folge nach der ersten Runde verabschiedete. 2019, als er eigentlich ein gutes Turnier spielte, liess er an einer denkwürdigen Pressekonferenz Dampf ab, weil er sich von den Schweizer Medien ungerecht behandelt fühlte. Wenige Tage später musste er wegen einer Verletzung den Viertelfinal-Knüller gegen Roger Federer absagen. Basel-Liebling Federer stand dem Waadtländer auch 2011 vor der Sonne, als er mit dem Halbfinal sein bestes Resultat an den Swiss Indoors erreichte.
Ohne Federer ist Wawrinka dieses Jahr das Aushängeschild des Turniers. Auf dem offiziellen Poster steht er ganz vorne. Der dreifache Grand-Slam-Sieger nimmts gelassen: «Das kommt nicht überraschend, wenn man meine Karriere anschaut und wenn man berücksichtigt, dass wir hier in der Schweiz sind. Es ist toll, auf einem Plakat zu stehen, aber es ist nicht das, was mein Leben ausmacht.»
Schon oft sorgten am Super Monday internationale Stars für die Musik an den Swiss Indoors. Dieses Jahr setzt Turnierdirektor Roger Brennwald (78) auf heimisches Schaffen: Gölä, der Büezer der Nation, tritt in der St. Jakobshalle auf. Der Mundartrocker und ein Tennisturnier mögen auf den ersten Blick eine ungewöhnliche Kombination sein. Den Fans ists egal – die Hits funktionieren auch über 20 Jahre nach ihrer Veröffentlichung. Die Songs hat übrigens Brennwald höchstpersönlich ausgesucht, wie Gölä gegenüber CH Media verriet.
Schon oft sorgten am Super Monday internationale Stars für die Musik an den Swiss Indoors. Dieses Jahr setzt Turnierdirektor Roger Brennwald (78) auf heimisches Schaffen: Gölä, der Büezer der Nation, tritt in der St. Jakobshalle auf. Der Mundartrocker und ein Tennisturnier mögen auf den ersten Blick eine ungewöhnliche Kombination sein. Den Fans ists egal – die Hits funktionieren auch über 20 Jahre nach ihrer Veröffentlichung. Die Songs hat übrigens Brennwald höchstpersönlich ausgesucht, wie Gölä gegenüber CH Media verriet.
Wawrinka ist es wichtiger, seine Leidenschaft auf dem Tennisplatz auszuüben. Dank des Erfolgs in Stockholm machte er in der Weltrangliste einen Sprung um 48 Plätze, steht neu auf Position 169. Damit ist er an ATP-Turnieren immer noch auf eine Wildcard der Organisatoren angewiesen, um es ins Hauptfeld zu schaffen. «Diese Wildcards geben einem eine gewisse Gelassenheit», sagt er. «Aber es ist nicht mein Ziel, ewig mit Wildcards zu spielen. Das würde bedeuten, dass die Resultate ausbleiben. Und es ist schon mein Ziel, jene Turniere spielen zu können, die ich will.» Falls dem einmal nicht mehr so ist, könnte sich selbst der unverwüstliche Wawrinka mit dem Rücktritt befassen.