Darum gehts
- Novak Djokovic kämpft im Tennis-Jahr 2025 mit Formschwäche
- Letzter Turniersieg vor 16 Monaten, zunehmende körperliche Probleme
- 2450 Punkte zu verteidigen ab Ende Mai, aktuell auf Weltranglistenplatz 7
Der Olympiasieg von Paris im letzten Sommer überzieht das Jahr 2024 von Novak Djokovic (37) mit goldenem Glanz. Ansonsten aber schmeicheln die jüngsten Statistiken dem Rekordmann nicht gerade – zumindest nicht, wenn man sie mit der vorherigen Dominanz des Serben vergleicht. 2023 gewann Djokovic noch drei Grand-Slam-Trophäen und egalisierte so die Bestmarke von Margaret Court (82) mit 24 Major-Titeln. Doch aus demselben Jahr datiert auch sein letzter Turniersieg auf ATP-Stufe.
Knapp 16 Monate sind bereits vergangen seit seinem Triumph an den ATP-Finals in Turin (It). Seither herrscht Titel-Flaute im Hause Djokovic. Der Körper bereitet zunehmend Probleme. Und weil der zweifache Familienvater auch gerne mehr Zeit mit seinen Liebsten verbringen will und damit die Prioritäten verschiebt, führt das eine zum anderen – und resultiert letztlich auch in zu wenig Spielpraxis.
«Ich bedauere mein Tennisniveau»
Viertelfinal-Aus in Brisbane, Halbfinal-Out an den Australian Open wegen einer Verletzung, dann die Erstrundenniederlage in Doha und jetzt das prompte Ausscheiden in Indian Wells (USA): Djokovic kommt im neuen Jahr einfach nicht auf Touren. Nach dem 2:6, 6:3, 1:6 gegen den holländischen «Lucky Loser» Botic van de Zandschulp (29, ATP 85) sagt er: «Es gibt keine Entschuldigung.» Er tue sich schwer, auf sein Spiel der letzten guten Jahre zurückzugreifen: «Ich bedauere mein Tennisniveau.»
Djokovic lässt durchblicken, dass erfolgreiche Turniere für ihn mittlerweile ein grosser Kampf seien – und das stelle zunächst einmal eine ziemliche Umstellung dar: «Nichts kann dich auf diesen Moment vorbereiten.» Offenbar auch nicht sein Coach Andy Murray (37), der erst letzten Sommer zurückgetreten ist.
Nun, dass der Serbe rein spielerisch auch mit bald 38 Jahren noch konkurrenzfähig sein kann, hat er Anfang Jahr in Melbourne bewiesen. Dort rang er Carlos Alcaraz (21) im Viertelfinal in vier Sätzen nieder. Dennoch stehen hinter seiner Personalie noch immer viele Fragezeichen? Hält sein Körper ein ganzes Top-Turnier durch? Wie verdaut er die jüngsten Tiefschläge? Und wie kaschiert er die fehlende Matchpraxis?
Rankingabsturz droht
Die jüngste Abwärtsspirale kann gefährlich werden. Denn spätestens ab Ende Mai hat Djokovic in diesem Jahr einen grossen Berg an Punkten zu verteidigen. An den French Open stiess er bis in den Viertelfinal vor, in Wimbledon bis in den Final, an den US Open stand er in Runde drei und beim Masters in Schanghai verlor er ebenfalls erst im Endspiel. Das sind allein für diese vier Turniere 2450 Punkte, die er heuer erneut einspielen muss. Ansonsten droht er in der Weltrangliste noch weiter abzurutschen als Rang sieben, den er momentan innehat.