Nicht nur einer, sondern zwei Schweizer stehen am Swiss Open in den Achtelfinals. Stan Wawrinka (38) führt gegen den als Nummer 6 gesetzten Roberto Carballés Baeña (30) 6:1, 3:1, als der Spanier verletzt aufgibt.
Bei seinem Comeback nach zehn Jahren setzt Stan Wawrinka zu einer Leistungsdemonstration an. Der Gegner, immerhin die Nummer 60 der Welt, bekundet nicht den Hauch einer Chance. Erst nach knapp zehn Minuten gewinnt Carballés mit einem Servicewinner einen ersten Ballwechsel. Mit Tempo und Präzision überfordert Wawrinka den (angeschlagenen) Gegner.
Wawrinka gewinnt nach bloss 21 Minuten den ersten Satz. Im zweiten Satz geht es etwas weniger rasant weiter, aber auch in diesem Durchgang nimmt der 38-jährige Wawrinka dem Gegner gleich das erste Aufschlagspiel ab.
Es wartet der nächste Spanier
Schon in Wimbledon präsentierte sich «Stan the Man» in guter Form - selbst bei der Niederlage gegen Novak Djokovic. «Ich habe mich toll gefühlt. Es waren 40 Minuten auf tollem Niveau», sagt der Lausanner nach dem Spiel. Auf die nicht immer ganz einfachen Verhältnisse angesprochen, meint Wawrinka: «Die sind für alle gleich kompliziert, aber ich glaube, ich kann mich gut anpassen.»
Denn Carballés Baeña taugte nicht als Gradmesser. Letzte Woche verlor er in Salzburg auf Sand gegen die Nummer 474 der Welt (Blaz Rola), in Gstaad plagten ihn schon vor dem Spiel gegen Wawrinka Nackenbeschwerden, wegen denen er sich zuerst behandeln lässt und nach 41 Minuten schliesslich aufgibt.
Am Donnerstag trifft Wawrinka auf den Spanier Jaume Munar (ATP 110), den Bezwinger von Alexander Ritschard. «Es wird ein schwieriges Spiel, aber ich muss mich auf mich konzentrieren und einfach aggressiv agieren.» Schon jetzt sei für ihn klar: «Es ist eine Freude, hier zu spielen.»
Stricker: «Spiele momentan gutes Tennis»
Dominic Stricker (ATP 106) zieht in Gstaad in die Achtelfinals ein. Der 20-jährige besiegt den um ein Jahr jüngeren Franzosen Arthur Fils (ATP 68) mit 7:6 (7:4), 7:6 (7:4).
Endlich bekommen die Schweizer Tennis-Fans am Swiss Open Grund zum Jubeln. Nach den Niederlagen von Alexander Ritschard und Marc-Andrea Hüsler schafft Dominic Stricker zum zweiten Mal in Gstaad den Einzug in die 2. Runde.
Stricker muss in der fast vollen Roy-Emerson-Arena eine Glanzleistung zeigen, um Fils in die Schranken zu weisen. Den ersten Satz sichert sich der Berner im Tiebreak mit 7:4. Im zweiten Satz dreht Fils anfänglich den Spiess um. Der Franzose führt nach einem frühen Break mit 5:3, ehe Stricker der Ausgleich gelingt und er sich erneut im Tiebreak durchsetzt.
«Ich spiele momentan gutes Tennis», zeigt sich Stricker hinterher zufrieden: «Ich freue mich, dass schon in der ersten Runde so viele Leute im Stadion waren. Das ist ein toller Sieg gegen einen Spieler, der sich auf dem Weg nach oben befindet.»
Nun gehts gegen die Nummer 2 des Turniers
Fils hat im Mai das ATP-250-Turnier von Lyon gewonnen, danach aber am French Open und in Wimbledon Erstrunden-Niederlagen kassiert. Vor zwei Jahren stand er im Junioren-Final des French Open, anders als Stricker im Jahr vorher verlor er diesen aber.
In den Achtelfinals trifft Stricker auf den an Nummer 2 gesetzten Miomir Kecmanovic (ATP 41), gegen den er noch nie angetreten ist. Gewinnt er auch diese Partie, dürfte er erstmals in die Top 100 der Weltrangliste vorstossen. (SDA/dti)