Erste Tennisspielerin mit Kopftuch
17-jährige Iranerin schreibt in Australien Geschichte

Die Iranerin Meshkatolzahra Safi (17) hat in Australien Geschichte geschrieben. Als erste Frau schlug sie mit Kopftuch an einem Major-Turnier auf.
Publiziert: 26.01.2022 um 07:10 Uhr
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Aktualisiert: 26.01.2022 um 11:35 Uhr
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Meshkatolzahra Safi in Australien im Einsatz – mit Leggins, Langarm-Shirt und Kopftuch.
Foto: Getty Images

Die Sonne, sie brennt nur so vom australischen Himmel herunter. Über 33 Grad. Im Schatten sucht man Abkühlung vergeblich.

Meshkatolzahra Safi aber lässt sich von der Hitze nicht abschrecken – und schon gar nicht stoppen. Die 17-jährige Iranerin kämpft für ihren Traum. Sie möchte Tennis-Profi werden.

In der zweiten Runde der Australian Open der Junioren hat Safi den Court mit Kopftuch, Langarm-Shirt und Leggins betreten. «Ich bin es gewohnt, bedeckt zu spielen, seit ich neun Jahre alt war. Ich mache das auch weiter. Das ist ein Teil von mir», erklärt sie danach. Im Iran ist das Tragen eines Kopftuchs für Frauen in der Öffentlichkeit Pflicht.

Niemals aufgeben

Das Spiel gegen die Belgierin Sofia Costoulas (16) verliert Safi zwar in zwei Sätzen. Geschichte aber hat sie längst geschrieben. Als erste Iranerin hat sie ein Spiel bei einem Major-Turnier gewonnen, sie bezwang in Runde eins Anja Nayar aus Australien 6:4, 6:3. Zudem ist sie die erste Spielerin, die bei einem solchen Turnier mit Kopftuch aufschlägt.

«Mir sagten alle, dass es unmöglich sei, ein Grand-Slam-Turnier zu spielen und dass ich das nie schaffen werde.» Aufgeben? Niemals. Safi ist eine Kämpferin. Ihre Botschaft: «Gebt eure Träume nicht auf. Hört nicht auf jeden, der sowas sagt. Ich habe irgendwann einfach niemandem mehr erzählt, was ich vorhabe und nur trainiert.»

Ihre Idole seien Cristiano Ronaldo und Rafael Nadal. «Nadal brachte mich zum Tennis, Cristiano zeigte mir, mit schwierigen Situationen umzugehen. Davon hatte er ja einige», sagt Safi. Und wer weiss: Vielleicht wird die selbstbewusste junge Frau eines Tages selbst von heranwachsenden Sportlerinnen und Sportler als Idol angesehen. (mam)

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