Federer verletzt, Wawrinka nicht qualifiziert – erstmals seit 2001 gehen die ATP Finals der acht besten Tennisspieler ohne Schweizer über die Bühne. So ganz stimmt dies allerdings nicht.
Als Junioren-Sieger der French Open wurde Dominic Stricker von der ATP ebenfalls nach London eingeladen – als Trainings-Partner für die Stars. Klar, dass der 18-jährige Berner für seine Zusage nur eine kurze Bedenkzeit brauchte.
Rublew und Thiem als Gegenüber
Seit zehn Tagen ist er mit seinem Coach Sven Swinnen nun in London, logiert dort im gleichen Hotel wie die Welt-Elite. Anfänglich zogen die beiden Schweizer noch alleine ihr Programm durch. Im Verlauf der letzten Woche gings dann aber los mit den Trainings im Konzert der Grossen. «Die Intensität und das Tempo sind schon ein anderes Niveau», sagt Stricker. Er sei überrascht, wie viel und wie intensiv die Top-Stars selbst an Tagen vor den Matches trainieren.
Besonders gefragt ist der Linkshänder bei den Gegnern von Rafael Nadal. Am Sonntag trainierte er vor dessen Match gegen den Spanier mit Andrei Rublew, am Dienstag stand er mit Dominic Thiem auf dem Center Court. Zumindest dem Österreicher hat das Warm-up mit Stricker geholfen – er bezwang Nadal in zwei Sätzen.
«Jeder hat Chancen»
Am Mittwoch schlüpft Stricker für ein zweistündiges Training mit Stefanos Tsitsipas noch einmal in die Rolle als Nadal-Double. Der griechische Titelverteidiger spielt am Donnerstag gegen Rafa ums Halbfinal-Ticket.
Wie Strickers Programm danach aussieht, ist noch offen. Mindestens wird er als Zuschauer die Matches verfolgen. Hat er als Insider einen Tipp, welcher Spieler in London besonders heiss ist? «Das ist schwierig zu sagen. Eigentlich hat jeder hier eine Chance auf den Turniersieg.» (cmü)