Hier spuckt Djokovic auf den Platz
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Nach Punkt von Berrettini:Hier spuckt Djokovic auf den Platz

Djokovic ausser Rand und Band – was steckt dahinter?
Er tritt, schreit, flucht und spuckt auf den Platz

Novak Djokovic vergisst sich im Viertelfinal der French Open gleich mehrfach selbst – schon wieder. Eine Folge der Pandemie, glaubt Mats Wilander. Ein Wutproblem, denken andere.
Publiziert: 10.06.2021 um 11:52 Uhr
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Aktualisiert: 10.06.2021 um 13:33 Uhr
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Novak Djokovic ist im Viertelfinal der French Open ausser Rand und Band.
Foto: AFP
Stefan Meier

Er ist die Weltnummer 1. Das Aushängeschild des weissen Sports. Doch sein Benehmen? So gar nicht Gentleman-Like. Im Viertelfinal der French Open vergisst sich Novak Djokovic wieder einmal selber.

Bereits im ersten Satz, Djokovic führt mit Break, spuckt er im Frust über einen vergebenen Punkt auf den Platz. Und zwar genau dorthin, wo zuvor der Ball von Gegner Matteo Berrettini gelandet ist. Das unsportliche Verhalten sorgt für Aufregung. «Hey, hey, hey», sagt zum Beispiel SRF-Kommentator Stefan Bürer, «also das geht wirklich nicht.»

Nach dem Spucken tritt er eine Werbebande

Sowieso: Der Viertelfinal gegen Berrettini zeigt einmal mehr, unter welch hohen Druck sich Djokovic selber setzt. Immer wieder lässt der Serbe Dampf ab, um nicht zu explodieren. Er schreit und gestikuliert wild in Richtung der Fans und seiner Box. Er schimpft und tritt eine Werbebande vor Wut nach einem vergebenen Matchball. Djokovic ausser Rand und Band.

Djokovic tritt nach vergebenem Matchball die Werbebande
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Ausser sich vor Wut:Djokovic tritt nach vergebenem Matchball die Werbebande

Nach dem verwerteten Matchball brechen dann alle Emotionen aus ihm heraus. Djokovic reckt die Faust, stösst Urschreie aus. So extrem hat man ihn noch nie erlebt.

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Jetzt wartet Nadal:Hier rastet Djokovic nach dem Sieg völlig aus
Was steckt hinter den Djokovic-Ausrastern? «Der Typ hat ein Wutprobleme»

Das Benehmen von Novak Djokovic in Paris gibt zu reden. «Dieser Typ hat Wutprobleme», schreibt Tennis-Journalist Ben Rothenberg von der New York Times. «Der Ausfall an den US Open war kein Pech. Es war der logische Höhepunkt einer Karriere von rücksichtslosem Verhalten. Von einem grossen Champion, der da draussen regelmässig die Fassung verliert.»

«Vielleicht liegts daran, dass keine Fans im Stadion sind. Aber ich glaube, ich habe Djokovic noch nie so wütend erlebt wie bei diesem Matchball gegen Berrettini», schreibt Sport-Reporter James Gray auf Twitter. «Wie er da mit seinem Schläger herumwirbelt und die Werbetafel hart tritt.»

«Diese Emotionen am Ende. Das ist es, was er die ganze Zeit in sich hält», sagt die schwedische Ex-Weltnummer 1 und Eurosport-Experte Mats Wilander (56). «Das ist sehr beeindruckend.»

Der 7-Fache Grand-Slam-Sieger sieht auch die Corona-Pandemie und die damit verbundene schwierige Situation für die Spieler als Grund für diesen Druck. «Diese Spieler sind durch sehr schwierige Zeiten gegangen und bergen viele Emotionen in sich. Das sieht man bei Djokovic. Es ist hart, während der Pandemie ein reisender Tennis-Spieler zu sein.» (sme)

Das Benehmen von Novak Djokovic in Paris gibt zu reden. «Dieser Typ hat Wutprobleme», schreibt Tennis-Journalist Ben Rothenberg von der New York Times. «Der Ausfall an den US Open war kein Pech. Es war der logische Höhepunkt einer Karriere von rücksichtslosem Verhalten. Von einem grossen Champion, der da draussen regelmässig die Fassung verliert.»

«Vielleicht liegts daran, dass keine Fans im Stadion sind. Aber ich glaube, ich habe Djokovic noch nie so wütend erlebt wie bei diesem Matchball gegen Berrettini», schreibt Sport-Reporter James Gray auf Twitter. «Wie er da mit seinem Schläger herumwirbelt und die Werbetafel hart tritt.»

«Diese Emotionen am Ende. Das ist es, was er die ganze Zeit in sich hält», sagt die schwedische Ex-Weltnummer 1 und Eurosport-Experte Mats Wilander (56). «Das ist sehr beeindruckend.»

Der 7-Fache Grand-Slam-Sieger sieht auch die Corona-Pandemie und die damit verbundene schwierige Situation für die Spieler als Grund für diesen Druck. «Diese Spieler sind durch sehr schwierige Zeiten gegangen und bergen viele Emotionen in sich. Das sieht man bei Djokovic. Es ist hart, während der Pandemie ein reisender Tennis-Spieler zu sein.» (sme)

Die Sache bei Djokovic ist die: Seit Monaten schon zeigt sich bei ihm ähnliches Verhalten unter Druck. Fast ähnlich einem Dampfkochtopf, dem es immer wieder das Ventil rausjagt. Dann reagiert er ungehalten, zertrümmert Rackets, schreit Referees an, stösst wüste Flüche gegen seine eigene Box aus, wie zuletzt im Rom-Final, als er gegen Nadal spielte.

«Ich war die ganze Zeit angespannt»

Djokovic macht keinen Hehl daraus, dass er gegen Berrettini unter enormem Druck stand. «Ich hatte die ganze Zeit das Gefühl, dass ich angespannt war. Die Reaktion dann am Ende des Spiels war für mich befreiend nach all der Spannung, die sich während des Spiels angesammelt hatte», erklärt der 34-jährige Serbe nach dem Spiel.

In der nächsten Partie wirds kaum besser. Im Halbfinal wartet Rafael Nadal. Die beiden treffen zum 58. Mal aufeinander. 29 Mal siegte Djokovic, doch auf Sand setzte er sich letztmals in Rom 2016 gegen den Spanier durch.

Wirds gegen Nadal noch schlimmer?

«Rafa ist wohl mein grösster Rivale», sagt Djokovic vor dem Kracher. «Jedes Mal, wenn wir gegeneinander spielen, gibts zusätzliche Spannung und Erwartungen.» Die Partie ist also angerichtet. Das wird ein Knüller und man kann gespannt darauf sein, von welcher Seite sich Djokovic zeigen wird.

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