Seit seiner Halbfinal-Niederlage gegen Roger Federer 2019 hat Rafael Nadal nicht mehr in Wimbledon gespielt: 2020 fiel das Turnier Corona zum Opfer, 2021 fehlte er verletzt. Und auch dieses Jahr wird Nadals Start an der Church Road zum Kampf gegen den eigenen Körper.
«So kann und will ich nicht weitermachen», sagte der Spanier nach seinem Final-Sieg an den French Open, der nur dank einem taubgespritzten Fuss möglich wurde. Seine Ärzte versuchen deshalb, mit einer neuen Therapie dem seltenen Müller-Weiss-Syndrom Herr zu werden. Ob die Behandlung bis zum Wimbledon-Start am 27. Juni anschlägt, ist unklar.
Der in der Tennis-Szene gut vernetzte Eurosport-Kommentator Matthias Stach rechnet in London jedenfalls nicht mit Rafa. «Wenn man sich ein bisschen näher im Umfeld umhört, weiss man, dass er sicherlich die Rasensaison sausen lässt. Das ist zumindest momentan der Plan», sagt Stach bei Bluewin.
Stach rechnete mit Rücktritt
Auch für den weiteren Saisonverlauf ist er pessimistisch. «Die US Open sind unsicher. Auf Hartplatz ist das Problem, dass das noch mehr auf den Fuss geht», erklärt Stach. Nadals Lager werde erst einmal abwarten, wie sich der Fuss in den nächsten zwei bis drei Wochen entwickelt. Stach war sogar überrascht, dass es nach dem Paris-Final keine Rücktritts-Ankündigung gab. «Irgendwie war es aber auch typisch Nadal: Wenn, dann macht er das vielleicht eher im Stillen als auf der grossen Bühne.»
Falls Nadal weiterspielt, traut ihm Stach auch einen 23. Grand-Slam-Titel zu: «Wenn er antritt, das zeigt die Geschichte eindeutig, dann hat er immer eine Chance. Das hängt nur davon ab. Abschreiben auf einen Titel kann man ihn nie.» (cmü)