Viel Zeit, am bitteren US-Open-Erstundenaus im Einzel zu hadern, hat Dominic Stricker (22) nicht. Schon am Mittwoch will es der Berner noch einmal auf der Anlage in Flushing Meadows wissen: Er geht im Doppel an den Start, zusammen mit dem Italiener Flavio Cobolli, der wie er im letzten Jahr als aufstrebender Youngster an den NextGen-Finals in Saudi-Arabien teilgenommen hatte.
Die beiden sind gleich alt und kennen sich von der Tour. Während Stricker aber zuletzt ein halbes Jahr ausfiel, hat der Italiener dieselbe Zeitspanne genutzt, um sich von Platz 100 auf Position 31 vorzukämpfen. Nun trifft das Duo Stricker/Cobolli auf das südkoreanisch-kanadische Gespann Soonwoo Kwon/Denis Shapovalov.
Nach New York wird Stricker zurück in die Schweiz fliegen, um mit dem Team von Captain Severin Lüthi am 13. und 14. September im Davis Cup die Quali-Affiche gegen Peru zu bestreiten. Das erste Heimspiel seit 2022 findet in Biel statt.
Challenger-Turniere in Übersee
Im Anschluss wird der Fokus auf der wichtigen Punkte-Aufholjagd liegen. Weil Stricker nach den US Open aus den Top 300 der Weltrangliste fallen wird, muss er bis Ende Jahr noch möglichst viele Zähler einheimsen, um aus der bestmöglichen Position ins Jahr 2025 starten zu können.
Hierfür wird Stricker nach dem Davis Cup erneut in die USA reisen, wie sein Vater und Manager, Stephan Stricker, auf Blick-Anfrage erklärt. Ziel ist es, während «zwei bis drei Wochen» erfolgreiche Turniere auf Challenger-Ebene – eine Stufe unter den ATP-Events – zu absolvieren. Vorgesehen sind Columbus, Charleston und Tiburon. Danach folgen schon bald die Swiss Indoors in Basel (19. bis 27. Oktober), an denen Stricker 90 Punkte aus seinem Viertelfinaleinzug vom Vorjahr zu verteidigen hat. Kurz: Es wird ein brisanter Herbst für den Linkshänder aus Grosshöchstetten BE.