Boris Becker weiss, wie der Serbe tickt
Warum Djokovic unbedingt geliebt werden will

Der Beste, aber nicht der Beliebteste: Boris Becker erklärt, warum Novak Djokovic die Kritik an seiner Person als Respektlosigkeit empfindet.
Publiziert: 15.07.2021 um 14:19 Uhr
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Aktualisiert: 15.07.2021 um 14:40 Uhr
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War zwischen 2013 und 2016 der Trainer von Novak Djokovic: Boris Becker.
Foto: AP

Für die einen ist er der grösste Tennisspieler aller Zeiten, für die anderen ein rotes Tuch: Novak Djokovic (34) polarisiert! Immer wieder hat der Serbe (und sein Umfeld) moniert, dass ihm die Herzen – im Gegensatz zu einem Roger Federer – nicht einfach so zufliegen.

Zu Recht, sagt jetzt Boris Becker, der Djokovic zwischen 2013 und 2016 trainiert hat. «Ich finde es auch irgendwo normal, dass man nicht nur respektiert, sondern auch geliebt werden will, wenn man so lange weltklasse ist», erzählt Becker im Eurosport-Podcast «Das Gelbe vom Ball». Und weiter: «Es liegt gar nicht mal so sehr an ihm, er ist halt die Nummer eins, der Weltbeste und der Aussenseiter wird dann eben unterstützt. Und Novak sieht das fast als Respektlosigkeit, dass man nicht für ihn ist.»

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«Der intelligenteste Tennisspieler»

Für Becker ist der Fall klar: «Djokovic verbessert sich immer weiter, er spielt schlauer, er ist der intelligenteste Tennisspieler.» Dies habe man auch in Wimbledon gesehen. «Er hat nicht sein bestes Tennis gespielt und trotzdem Wimbledon gewonnen. Und das sagt vor allem aus, dass er nicht nur einen Spielplan A, sondern auch einen Plan B, C oder D hat.»

Dies sei vor allem bei jungen Spielern das Hauptproblem, so Becker. «Das ist vielleicht das grosse Manko bei fast allen anderen, dass sie ein Spielsystem haben und wenn das funktioniert, dann sind die jungen Spieler weltklasse. Wenn nicht, dann geht es schnell nach Hause.»

Ob Djokovic seinen Plan A, B, C oder D auch an den Olympischen Spielen in Tokio umsetzen wird? Becker ist skeptisch: «Ich glaube erst, wenn er in Tokio landet, dass er Olympia spielt.» (led)

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