Letztes Jahr war Holger Rune (21) eine der grossen Attraktionen an den Swiss Indoors: Erstmals reiste der Däne mit der schillernden Tennis-Legende Boris Becker (56) als Coach an ein Turnier. Inzwischen ist die Zusammenarbeit von Rune mit Becker Geschichte. Ebenso wie jene mit Ex-Federer-Coach Severin Lüthi (48) oder die mit Serena Williams' Erfolgs-Coach Patrick Mouratoglou (54), mit dem er sich diesen Sommer schon zum zweiten Mal zusammentat.
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Nach einem weiteren Trainer-Experiment bei den Turnieren in Asien vertraut er in Basel wieder auf seinen Jugendtrainer Lars Christensen (60). «Mit ihm habe ich immer meine Ziele erreicht. Ganz im Gegensatz zu den letzten beiden Jahren, in denen es in meinem Team viele Wechsel gab.» Tatsächlich hat sich die Karriere nicht ganz so fulminant entwickelt, wie es viele nach dem Sieg beim Masters von Paris-Bercy 2022 erwartet hatten. Rune, einst die Weltnummer 4, steht noch auf Position 14.
Missverständnis mit Lüthi
Schmutzige Wäsche will er deswegen nicht waschen, auch nicht mit Lüthi, der nur einen guten Monat lang zu seiner Entourage gehörte. «Ich mag Severin sehr. Er war mit Roger (Federer) unglaublich erfolgreich. Mit mir hat es einfach nicht zusammengepasst.» Die ständigen Wechsel dürften ohnehin nur bedingt auf seinem Mist gewachsen sein. Es ist ein offenes Geheimnis, dass Holgers Mutter Aneke im Team die Fäden zieht.
Allen Schwankungen zum Trotz – in Basel hat Rune bisher brilliert. 2022 (Final) und 2023 (Halbfinal) scheiterte er jeweils erst an Turniersieger Félix Auger-Aliassime (24) aus Kanada. Bei seiner Premiere in der St. Jakobshalle zementierte er auch seinen Ruf als Heisssporn, als er sich fluchend beim Schiedsrichter über eine flackernde Werbebande beschwerte. Rune hat nicht vor, etwas an seinem Temperament zu ändern. «Die Emotionen sind meine Superkraft. Nur wenn ich sie auf den Platz bringe, zeige ich mein bestes Tennis.»
Nun trifft Rune am Donnerstag in der zweiten Runde auf den Berner Dominic Stricker (22). Die beiden haben bisher einmal gegeneinander gespielt: 2020 auf Sand in Klosters setzte sich der Däne in drei Sätzen durch.