Zverev schlägt Köpfer – und trotzt Käfern
Alexander Zverev hat nach einem Kraftakt die zweite Runde der Australian Open erreicht. Der Hamburger bezwingt in Melbourne seinen Landsmann Dominik Koepfer mit Mühe 4:6, 6:3, 7:6 (7:2), 6:3 und muss sich für den Traum vom ersten Grand-Slam-Titel deutlich steigern. In der zweiten Runde trifft Deutschlands Nummer eins auf den slowakischen Qualifikanten Lukas Klein.
«In den ersten Runden musst du erstmal deinen Rhythmus finden. Ich muss besser spielen und hoffe, das mache ich ab morgen», sagt Zverev im On-Court-Interview: «In der ersten Runde bin ich immer schrecklich. Aber auch Respekt an Dominik, er hat fantastisch gespielt.»
Der Weltranglistensechste kommt bei schwül-warmen Bedingungen in der Margaret Court Arena schlecht ins Spiel, blickt hadernd in Richtung seiner Box und gab den ersten Satz ab. Zverev steigert sich im zwar im zweiten Durchgang, Koepfer hält mit seiner kraftvollen Vorhand aber stark dagegen. Im Tiebreak des dritten Satzes braucht Zverev starke Nerven – am Ende lässt er sich auch von Insekten, die ihn beim Aufschlag stören, nicht aufhalten. Nach einem souveränen vierten Satz nutzt er seinen dritten Matchball zum Sieg und zum achten Zweitrundeneinzug am Yarra River in Folge.
Alcaraz steigert sich zu einer Gala
Als letzter Spieler nimmt Carlos Alcaraz am Australian Open die 1. Runde, die erstmals über drei Tage verteilt wurde, in Angriff. In seinem ersten Ernstkampf seit dem Masters-Halbfinal im November braucht der Wimbledonsieger und Weltranglistenzweite rund eine Stunde, um in die Gänge zu kommen. Nach einem 74-minütigen ersten Satz läuft der 20-jährige Spanier gegen den 17 Jahre älteren Richard Gasquet aber heiss und setzt zu einer Gala mit zahlreichen Schlägen mit Wow-Faktor an. Am Ende resultiert ein 7:6 (7:5), 6:1, 6:2, das den Status von Alcaraz als Titelanwärter untermauert – auch wenn er fünf Matchbälle braucht.
Rune zum Auftakt gefordert
Der Däne Holger Rune (20) muss im ersten Grand-Slam-Spiel mit dem Schweizer Coach Severin Lüthi an seiner Seite härter kämpfen als ihm wohl lieb ist. Der Weltranglisten-Achte und kürzliche Finalist in Brisbane braucht fast dreieinhalb Stunden, um den hartnäckigen japanischen Linkshänder Yoshihito Nishioka (ATP 61) in vier Sätzen zu bezwingen. Der Jungstar darf in der grossen Rod Laver Arena zum Racket greifen. Am US Open im letzten Jahr beklagte sich sich Rune öffentlich, dass er für seine Erstrundenpartie auf den Nebenplatz 5 verbannt wurde - und prompt verlor.
Nummer 1 Swiatek übersteht harten Test
Wie erwartet einen harten Test bestehen muss im Frauenfeld die Nummer 1 Iga Swiatek. Die Polin setzt sich gegen die wieder erstarkte Sofia Kenin, Australian-Open-Siegerin vor vier Jahren, 7:6 (7:2), 6:2 durch. Einfacher wird es nicht zwingend. In der 2. Runde trifft Swiatek auf Danielle Collins, die Finalistin von 2022. Diese gewinnt in drei Sätzen gegen Angelique Kerber, den Champion von 2016. Die Deutsche gibt nach einer Babypause ein trotz der Niederlage vielversprechendes Comeback.