Gespannt wartet die Tenniswelt darauf, dass endlich das Geheimnis um Novak Djokovic und seine Teilnahme an den Australian Open (ab 17. Januar) gelüftet wird. Am Turnier, das der serbische Rekordsieger neun Mal gewonnen hat, dürfen nur vollständig geimpfte Spielerinnen und Spieler antreten. Djokovic gilt als Impfkritiker, hielt sich bis heute über seinen Impfstatus bedeckt – sein Vater Srdjan sprach zuletzt im serbischen Fernsehen von «Erpressung» durch die Veranstalter.
Bis Ende Jahr sollten wir Klarheit haben, kündigte die serbische Zeitung «Blic» an. Nun will sie bereits ein paar Tage vorher mehr wissen – und bezieht sie sich dabei abermals auf Quellen aus dem «nahen Umfeld Djokovics». Pathetisch wird dort angekündigt: «Die mehrmonatige Saga geht offenbar zu Ende – zum Wohle aller echten Tennisfans.»
Sonderbewilligung für Djokovic
Im Bewusstsein, dass ein Fehlen der Weltnummer 1 am Grand-Slam-Turnier ein schwerer Verlust wäre, stünden die Australian-Open-Bosse in Verhandlung mit den Behörden, um eine Sonderbefreiung von den strengen Regeln Down Under zu erwirken. Dabei können sie sich nur auf «medizinische Gründe» beziehen – die einzige Chance auf eine Ausnahmebewilligung.
Die Entscheidung des australischen Bundesstaates Victoria stehe noch aus, solle aber bald fallen. Das gleiche Verfahren soll auch für andere Top-Spieler, die ebenfalls ein Geheimnis aus ihrem Impfstatus machen, angewendet werden.
Kyrgios erwartet «Desaster» in Melbourne
Nachdem er bereits seine Teilnahme am ATP Cup abgesagt hat, trainiert Djokovic zur Zeit noch in Serbien. Eine Absage des Superstars in Melbourne wäre auch laut Aussie-Spieler Nick Kyrgios eine Katastrophe, da dann die «Big Three» wohl geschlossen fehlen würden. Roger Federer kuriert noch seine dritte Knie-OP aus, Rafael Nadal wurde kürzlich positiv auf Corona getestet, nachdem er in Abu Dhabi von einer hartnäckigen Fussverletzung zurückgekehrt war.
«Es wäre ein absolutes Desaster für die Fans und alle, die Tennis geniessen», lässt sich Kyrgios in der Zeitung «Age» zitieren. «Sicher, die jüngeren Spieler hätten die Chance, sich zu profilieren. Aber in der Gesamtbetrachtung muss man sagen, dass wir sie brauchen.»