417 Partien hat Iga Swiatek mit ihren erst 23 Jahren schon auf der WTA-Tour absolviert, 342 davon gewonnen. Doch «den härtesten Kampf meines Lebens» bestreitet die Polin in diesen Tagen, wie sie selbst sagt. Die Weltnummer 2 wurde von der International Tennis Integrity Agency (ITIA) gesperrt, da bei ihr die verbotene Substanz Trimetazidin festgestellt wurde.
Dies war am 12. August der Fall, vom 12. September (nach den US Open) bis 4. Oktober hat sie 22 Tage ihrer einmonatigen Sperre abgesessen, damals provisorisch. Sie kämpfte erfolgreich gegen ihre provisorische Sperre an und durfte wieder an Turnieren teilnehmen, bis der Fall abschliessend geprüft war.
«Ausmass des Fehlers am untersten Ende der Skala»
Weil die Sperre nun doch bestehen bleibt, muss sie ihre restlichen Tage absitzen – noch bis am 5. Dezember. Sie habe noch nie von der Substanz gehört und beteuert, dass es ein Versehen gewesen sei. Wie sie angibt, war das nicht verbotene Medikament Melatonin, das sie für besseren Schlaf benötigt habe, mit Trimetazidin kontaminiert. Die Sperre und den Verlust des Preisgeldes von Cincinnati (270'000 Euro) hat sie akzeptiert.
Die ITIA teilte mit, dass «das Ausmass des Fehlers der Spielerin am untersten Ende der Skala» sei, weshalb es bei dieser geringen Strafe blieb. Hinzu kam, dass Melatonin als Medikament und nicht als Ergänzungsmittel, was zu einer grösseren Strafe geführt hätte, eingestuft wurde.
Auch Swiateks Fall sorgt für Aufruhr
Doch der Fall sorgt im Tennis-Zirkus für Wirbel. Wie schon bei Jannik Sinner (23, ATP 1), dessen positiver Dopingtest im Frühjahr für Aufruhr sorgte, melden sich etliche Profis zu Wort – und äussern ihr Unverständnis. «Es ist nicht fair, dass andere wie Simona Halep für ähnliche Vergehen unfassbar lange gesperrt wurden», schreibt etwa der Kanadier Denis Shapovalov (25, ATP 56) auf X. Die rumänische Grand-Slam-Siegerin (zwei Titel) wurde ursprünglich für vier Jahre gesperrt, bis der Internationale Sportgerichtshof (CAS) das Strafmass auf 18 Monate reduzierte.
Die frühere Weltnummer 1 Simona Halep regt sich auf Instagram fürchterlich auf, dass ihr Doping-Fall unterschiedlich behandelt wurde wie jener von Swiatek. «Ich sitze da und versuche es zu verstehen, aber es ist wirklich unmöglich für mich. Ich frage mich, warum es einen so grossen Unterschied in der Behandlung und Beurteilung gibt?», schreibt die Rumänin. Eine logische Antwort habe sie nicht. Ihr Verdacht: «Es kann nur böser Wille seitens der ITIA sein, der Organisation, die trotz des Offensichtlichen alles getan hat, um mich zu vernichten.»
Sie wirft der Behörde vor, mit einem unterschiedlichen Ansatz wie nun bei der Polin die letzten zwei Jahre ihrer Karriere kaputtgemacht zu haben: «Die Ungerechtigkeit, die mir angetan wurde, war schmerzhaft, sie ist schmerzhaft und wird vielleicht immer schmerzhaft sein.» Sie habe schlaflose Nächte, Ängste und unbeantwortete Fragen gehabt. Doch sie wisse nun: «Meine Seele ist rein. Ich fühle Enttäuschung, ich fühle Trauer, ich fühle Frustration, aber ich fühle auch jetzt keine Wut.»
Die frühere Weltnummer 1 Simona Halep regt sich auf Instagram fürchterlich auf, dass ihr Doping-Fall unterschiedlich behandelt wurde wie jener von Swiatek. «Ich sitze da und versuche es zu verstehen, aber es ist wirklich unmöglich für mich. Ich frage mich, warum es einen so grossen Unterschied in der Behandlung und Beurteilung gibt?», schreibt die Rumänin. Eine logische Antwort habe sie nicht. Ihr Verdacht: «Es kann nur böser Wille seitens der ITIA sein, der Organisation, die trotz des Offensichtlichen alles getan hat, um mich zu vernichten.»
Sie wirft der Behörde vor, mit einem unterschiedlichen Ansatz wie nun bei der Polin die letzten zwei Jahre ihrer Karriere kaputtgemacht zu haben: «Die Ungerechtigkeit, die mir angetan wurde, war schmerzhaft, sie ist schmerzhaft und wird vielleicht immer schmerzhaft sein.» Sie habe schlaflose Nächte, Ängste und unbeantwortete Fragen gehabt. Doch sie wisse nun: «Meine Seele ist rein. Ich fühle Enttäuschung, ich fühle Trauer, ich fühle Frustration, aber ich fühle auch jetzt keine Wut.»
Shapovalov sei froh, dass sich Dinge langsam ändern, da «die Doping-Regeln unfair» seien. Er nennt den Schweden Mikael Ymer als Beispiel, der nie positiv getestet wurde und aufgrund drei versäumter Tests ebenfalls eineinhalb Jahre vom Tennis ausgeschlossen wurde. Die Deutsche Eva Lys (22, WTA 130) prangert an, dass «viele schlechter klassierte Spieler nicht gleich behandelt werden wie besser klassierte». Sie plädiert für gleiche Rechte für alle.
Aber warum erhielt Swiatek eine, wenn auch kleine Strafe, Sinner jedoch gar keine? Das Tennis-Portal puntodebreak.com liefert die Erklärung: «Bei Sinner gelang die Substanz durch äusseren Einfluss in seinen Körper.» Konkret: Es geschah durch die Massage des Physios.