Es ist eine der grössten Überraschungen in der Geschichte des Schweizer Sports. Am 21. Februar 2002 gewinnt Laurence Rochat bei den Olympischen Spielen in Salt Lake City mit Andrea Huber, Brigitte Albrecht-Loretan, Natascia Leonardi Cortesi hinter Deutschland und Norwegen die Bronzemedaille in der 4x5-Kilometer Staffel.
13 Jahre später erlebt die Powerfrau aus dem Waadtland die dunkelsten Stunden ihres Lebens. Ihr Ehemann, der Sternekoch Philippe Rochat, erleidet während einer Velo-Tour mit 62 Jahren einen Herzinfarkt und stirbt. Dass die 43-Jährige nach einer intensiven Trauerphase ihr herzhaftes Lachen zurückgewonnen hat, liegt vor allem an Marc Girardelli (59).
Es begann mit einem Gin Tonic
Anlässlich der legendären «Carlsberg High Five Trophy» in Verbier sind sich «Lolo» und der gebürtige Österreicher, der für Luxemburg fünfmal den Ski-Gesamtweltcup gewonnen hat, erstmals begegnet. Was in dieser kalten Winternacht an der Schneebar bei einem Gin Tonic angefangen hat, hat sich in der Zwischenzeit zu einer heissen Liebesgeschichte entwickelt.
Viele Worte wollen die mehrfache Langlauf-Schweizermeisterin und der vierfache Weltmeister zu ihrer Liaison in der Öffentlichkeit zwar nicht verlieren. Girardelli sagt kurz, aber beherzt: «Lolo und ich sind sehr glücklich zusammen.» Und Laurence Rochat hat gegenüber «L'illustré» gesagt: «Marc ist so ein wunderbarer Mensch. Er lehrte mich, im gegenwärtigen Moment zu leben». Sie hat ihr Gleichgewicht wieder gefunden. «Viele Jahre lang habe ich die Zeit als Feind wahrgenommen. Es ging immer zu schnell. Jetzt weiss ich, dass ich mich auf die kommenden Jahre freuen kann.»
Auch Marc Girardelli musste Rückschläge überwinden. Er, der in seiner Karriere 46 Einzel-Weltcupsiege feiern konnte, musste dem Glück längere Zeit hinterherrennen. Wie sein wenig erfolgreiches Engagement als SRF-Ski-Experte ist auch seine Ehe in die Brüche gegangen. Aber dank Laurence Rochat versprüht nun auch der einstige Erzrivale von Pirmin Zurbriggen (59) wieder ganz viel gute Laune.