Über der Matterhorn-Abfahrt hängt offensichtlich ein Fluch. Im Vorjahr mussten die Wettkämpfe abgesagt werden, weil im letzten Streckendrittel viel zu wenig Schnee gelegen hat. Jetzt deutet fast alles darauf hin, dass die Premiere der Zweiländer-Abfahrt aufgrund von zu viel Schnee scheitert.
Das für den Samstag geplante Rennen wurde bereits in den frühen Morgenstunden abgesagt. Und auch für den Wettkampf von morgen sieht es miserabel aus. «Gemäss unseren Prognosen wird in der Nacht auf Sonntag noch mehr Schnee fallen als in der letzten Nacht», sagt Österreichs Abfahrtschef Sepp Brunner.
Odermatt über frühe Absage
Ski-Star Marco Odermatt sagt gegenüber SRF: «Die Nachricht kam sehr früh. Wir sind froh, dass es möglichst früh abgesagt wurde, dass wir den Aufwand nicht hatten, alles auf den Berg zu bringen. Ich hatte den Kaffee noch nicht bestellt und konnte noch einmal schlafen gehen.» Für den Sonntag hofft er weiter: «Ich stelle den Wecker wieder auf Viertel nach sechs.»
Der blanke Hohn sind nach der Absage die Bilder, die vom Matterhorn kommen. Die Webcam auf dem Plateau Rosa (oberhalb Startbereich) zeigt blauen Himmel und strahlenden Sonnenschein. Trotzdem ist ein Start unmöglich. Zu viel Schnee ist gefallen.
Auch Montagsplan bereits geplatzt
Brunner, der ehemalige Erfolgstrainer von Beat Feuz spricht noch ein anderes Problem an: «Am Freitag musste die Pisten-Crew mit den schweren Maschinen auf die Strecke, um den Neuschnee herauszubekommen. Dadurch ist ein Abschnitt im Steilhang kaputt gegangen. Mit einer klaren Nacht hätte dieses Problem behoben werden können. Doch diese klare Nacht ist leider nicht in Sicht.»
Österreichs Chefcoach Marko Pfeifer haut in die gleiche Kerbe: «Die Piste hat sich derart negativ entwickelt, dass es selbst bei gutem Wetter schwierig würde, ein Rennen durchzuführen.»
Am Mittwoch hat OK-Chef Franz Julen verkündet, dass man im Fall von den Absagen am Samstag und Sonntag ein Rennen am Montag durchführen könnte. Doch weil die Prognosen zu Beginn der neuen Woche auch nicht wirklich besser sind, ist auch diese Alternative bereits vom Tisch.
Teamchefs forderten komplette Absage
Gemäss Blick-Informationen fordern diverse Teamchefs, dass das Rennen bereits in den nächsten Stunden fix abgesagt wird, damit die Athleten noch heute die Heimreise antreten können. Doch dieser Wunsch wurde von den Organisatoren bereits abgelehnt. (Mitarbeit: bir/sme)