Auf einen Blick
- Lindsey Vonn plant Comeback im Ski-Weltcup trotz künstlichem Kniegelenk
- US-Skiverband beantragt Wildcard für Super-G-Doppel in St. Moritz
- Vonn gewann zwischen 2008 und 2018 zwölfmal in Cortina
Sie will unbedingt, muss sich aber gedulden. Weil Lindsey Vonn (40) auf Speed-Events aus ist, muss die Ex-Speed-Königin ihre FIS-Punkte – im Gegensatz zu Marcel Hirscher (35, Ö) – auf unter 80 pro Disziplin drücken. Trotzdem hat der US-amerikanische Ski-Verband gemäss Blick-Informationen beim Weltskiverband FIS bereits eine erste Wildcard beantragt – und zwar für die beiden Super-G in St. Moritz GR am 21. und 22. Dezember. Das Dokument wurde fristgerecht – also mindestens fünf Wochen vorher – bei FIS-Generalsekretär Michel Vion (Fr) eingereicht.
Wird Vonn ausgerechnet in der Schweiz ihr Comeback geben? Zuerst wird sie in Nordamerika kleinere FIS-Rennen bestreiten. Einerseits, um die erforderliche Startberechtigung im Weltcup zu erhalten. Und andererseits, um ihr künstliches Kniegelenk ersten Tests auszusetzen.
Derzeit trainiert sie mit dem US-Team in Copper Mountain (USA), auch ihre Freundin Sofia Goggia (32, Ita), die sich nach einer Verletzung ebenfalls auf eine Rückkehr vorbereitet, war zuletzt dabei.
Das Wohnzimmer in Cortina wartet
Läuft alles nach Plan, wird Vonn am 14. und 15. Dezember als Vorläuferin bei den Weltcuprennen in Beaver Creek (USA) an den Start gehen. Sollte sie sich danach bereit fühlen, kehrt sie nur eine Woche auf der Corviglia im Engadin auf die grosse Ski-Bühne zurück.
Hat sie jedoch noch Zweifel, bieten sich die Speed-Rennen in ihrem Wohnzimmer Cortina (It) Mitte Januar an. Dort hat sie zwischen 2008 und 2018 zwölfmal gewonnen – es ist eines ihrer Lieblingsrennen. Doch nicht nur das: 2026 fahren die Frauen ihre Olympiarennen ebenfalls auf der Olimpia delle Tofane – Vonn soll fest entschlossen sein, dann dabei zu sein.
Dorfmeister attackiert Vonn
Derweil muss der Ski-Star weiterhin mit Gegenwind von ehemaligen Ski-Legenden leben. Nach Franz Klammer, Bernhard Russi, Sonja Nef und Bruno Kernen hat auch die Österreicherin Michaela Dorfmeister Mühe mit dem sich anbahnenden Comeback. «Will sie sich umbringen?», fragt die 51-Jährige in den «Niederösterreichischen Nachrichten».
Die zweifache Olympia- und WM-Goldmedaillengewinnerin betont, dass der Weltcup «keine Spassveranstaltung», sondern brandgefährlich sei. Ihr wenig schmeichelhafter Rat an Vonn: «Sie soll einen Psychologen aufsuchen.»