Das Drama um das Knie von Joana Hählen ist um ein weiteres Kapitel reicher.
Vor einer Woche ereilt die Bernerin der nächste Tiefschlag: Nach etwas mehr als einer Minute Fahrt muss Hählen die Fahrt in Cortina d'Ampezzo (It) wegen Schmerzen im Knie abbrechen. Die schlimmsten Befürchtungen werden wenig später bestätigt: Die 32-Jährige sieht sich zum vierten Mal in ihrer Karriere mit einem Kreuzbandriss konfrontiert.
Jetzt aber wird klar: Das Kreuzband von Hählen war schon viel länger beschädigt, wie die Fahrerin am Sonntag selber via Instagram mitteilt. Untersuchungen zeigten demnach, dass Hählen sich den Riss bereits im Dezember 2021 zugezogen hatte. «Es scheint, als hätte ich zwei Jahre lang ohne ein rechtes Kreuzband Ski gefahren», kommentiert Hählen den Befund.
Seit 2021 ohne Kreuzbänder
Die Erkenntnis ist umso bemerkenswerter, als sich Hählen 2018 nach ihrem bis dato letzten Kreuzbandriss im linken Knie dazu entschieden hatte, jene Verletzung ohne chirurgische Rekonstruktion auszukurieren. Seit Ende 2021 fuhr die Speed-Spezialistin also in beiden Knien ohne Kreuzbänder.
In Cortina d'Ampezzo zog sich Hählen vergangene Woche demzufolge «nur» eine Knochenprellung und eine Verrenkung des Knies zu.
Hählen verzichtet auf Operation
Auf einen grösseren chirurgischen Eingriff will Hählen auch jetzt wieder verzichten. «Da ich ohne Probleme wie zuvor Ski fahren konnte, macht es Sinn, so weiterzumachen.» Die Saison ist für die Abfahrts-Sechste an den Olympischen Spielen 2022 aber definitiv gelaufen. Ihr Comeback ist für den Start der nächsten Saison zu erwarten. Hählen: «In den nächsten Wochen sehen wir, wie mein Knie reagiert. Ich gehe es Schritt für Schritt an, und das Wichtigste ist, wieder gesund zu werden wie zuvor.»