Der Slalom-Spezialist AJ Ginnis macht Ernst: Der 29-jährige Grieche krempelt sein gesamtes Team radikal um. Es ist eine Massnahme, um für die kommenden Grossanlässe – die WM 2025 und die Olympischen Spiele 2026 – besser aufgestellt zu sein.
Zuletzt arbeitete er mit seinen Freunden Sandy Vietze (Cheftrainer und Servicemann) und Gaby Coulet (Assistenztrainer) zusammen. Die drei schrieben eine unfassbare Geschichte: Alexandros Ioannis Ginnis entpuppte sich vom Skizirkus-Aussenseiter quasi ohne finanzielle Unterstützung zum Weltcup- und WM-Medaillengewinner.
Doch mit diesem freundschaftlichen Umfeld ist jetzt Schluss.
«Die Trennung war ein gemeinsamer Entscheid»
«Es waren vier wunderbare Jahre mit Sandy und Gaby. Die beiden haben für mich Unglaubliches geleistet und auf vieles verzichtet. Wir waren wie ein verrücktes Start-up», meint der Slalom-Spezialist gegenüber skinews.ch.
«Sandy und Gaby haben den Wechsel vom Athleten zum Coach durchgemacht und völlig verrückte und langwierige Reisen auf sich genommen, um unser kleines Budget nicht zu stark zu belasten», so Ginnis weiter und fügt an: «Ich liebe diese beiden. Sie gehören zu den Besten ihres Fachs.»
Ein Knall aus dem Nichts ist der Wechsel aber nicht, beteuert der Ski-Crack: «Wir haben bei gemeinsamen Gesprächen Ende der letzten Saison gemerkt, dass es für uns alle Zeit ist für eine Veränderung. Es war ein gemeinsamer Entscheid, dass wir uns jetzt trennen.»
Auch per Instagram bedankt sich der Slalom-Spezialist bei seinen engen Freunden in überschwänglichen und wertschätzenden Worten.
Vierköpfiges Team dank mehr Geld
Dass die Veränderung möglich ist, hat auch finanzielle Gründe. Der WM-Slalom-Zweite von Courchevel/Meribel 2023 kann auf bessere finanzielle Unterstützung des griechischen Skiverbands zählen. Zudem hat er mehr Geld aus den Sponsoren-Kassen zur Verfügung.
Damit will er neu ein vierköpfiges Team aufbauen: Mit an Board sollen Chefcoach Magnus Andersson (ehemaliger Cheftrainer der amerikanischen Slalomfahrerinnen), Assistenztrainer Thomas Woolson (ehemaliger Skirennfahrer und Trainer), Servicemann Primoz Finzgar (arbeitete bereits eng mit dem neuen Chefcoach zusammen) und neu auch Physiotherapeut Alex Stojilkovic sein.
«Es ist ein Schritt Richtung mehr Professionalität», meint das griechische Ski-Ass und freut sich auf die kommende Saison. «Diese Veränderung sorgt nach vier Jahren in einem kumpelhaften Betrieb für neue Anreize. Ich bin motiviert und freue mich auf die neue Saison und die kommenden Grossanlässe.» Nach einer etwas durchzogenen Saison 2023/24 erhoffe er sich damit wieder eine Leistungssteigerung.