«Tue mich schwer, es zu akzeptieren»
Ski-Italienerin hadert nach Verletzungspech mit Schicksal

Kein Sturz und trotzdem verletzt: Für Karoline Pichler ist die Ski-Saison vorbei, bevor sie angefangen hat. Die Italienerin hat Mühe, mit diesem erneuten Rückschlag umzugehen.
Publiziert: 11.12.2023 um 18:14 Uhr
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Karoline Pichler stehen harte Monate bevor.
Foto: IMAGO/NurPhoto

So hat sich Karoline Pichler (29) ihren Abstecher nach St. Moritz GR nicht vorgestellt. Anstatt mit den ersten Rennen der Saison in den Beinen verlässt die italienische Speedspezialistin das Engadin mit einer schweren Verletzung.

«Es ist passiert, als ich nach dem Sprung gelandet bin», erinnert sich Pichler gegenüber sportnews.bz an den fatalen Moment. «Ich spürte zwar einen brennenden Schmerz, dachte aber, dass ein Muskel zugetan hat.» Deshalb habe sie ihre Fahrt auch fortgesetzt.

Den Arzt besuchte Pichler anschliessend als Vorsichtsmassnahme. Was dabei rauskam, ist niederschmetternd. Innenmeniskus- und Korbhenkelriss im linken Knie bedeuten das Saisonende.

Mit kaputtem Kreuzband gefahren

«Ich tue mich noch immer schwer, es zu akzeptieren», sagt die leidgeplagte Pichler. Mit Anfang 20 zog sie sich innert 33 Monaten vier schwere Knieverletzungen zu. Erst Ende Januar riss sie sich im Training das Kreuzband – ebenfalls links. Damals entschied sie sich gegen eine OP und setzte auf alternative Heilmethoden.

Und ging damit ein Risiko ein. «Es ist hypothetisch, zu sagen, dass ich mit geflicktem Kreuzband unverletzt geblieben wäre», macht sich Pichler deswegen keine Vorwürfe. Denn in den letzten acht Monaten habe sie deswegen nie Probleme gehabt.

Diesbezüglich hatte Pichler immerhin Glück im Unglück – wenn man das so nennen kann. Da sie sich wegen der jüngsten Verletzung einer Operation unterziehen muss, wird im gleichen Eingriff auch ihr lädiertes Kreuzband repariert. Daran, dass sie wohl erst in acht Monaten wieder auf den Ski stehen wird, mag sie nicht denken.

Vier Leidensgenossinnen

«Das Wichtigste ist, dass ich wieder ganz gesund werde», meint Pichler. «Es ist aktuell nicht einfach für mich, es sind viele negative Gedanken dabei.» Trotzdem bleibe ihr nichts anderes übrig, als die Situation zu akzeptieren. Aber selbst die Tatsache, dass sie schon schlimmer verletzt war und wieder fit wurde, sei «nur ein schwacher Antrieb, es wieder zu packen».

Mit ihrem Schicksal ist Pichler nicht allein. Vier weitere Athletinnen haben sich in St. Moritz schwer verletzt: Nina Ortlieb (27, Schien- und Wadenbeinbruch), Elisabeth Reisinger (27, Kreuzbandriss), Elena Curtoni (32, komplizierter Bruch des Kreuzbeins) und Inni Holm Wembstad (23, Kreuzbandriss). (bir)

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