Odermatt-Dominanz hier, Nationenwertung da, Abfahrts-Doppelgold dort – der Ski-Winter hätte aus Schweizer Sicht kaum besser verlaufen können.
Doch eine Wintersport-Nation war über alle Disziplinen hinweg noch stärker. Geht es um alle gewonnenen Kristallkugeln im vergangenen Winter, sind wir erstmals seit Jahren nicht mehr die Nummer 1. Die Norweger überflügeln uns!
Die Kristallkugel-Rangliste 22/23:
- Norwegen 15 (2 Ski alpin/5 Ski Freestyle/6 Ski nordisch/0 Snowboard/2 Divers)
- Schweiz 13 (4/1/0/2/6)
- USA 6 (3/1/0/2/0)
- Japan 4 (0/0/0/4/0)
- Österreich 4 (0/2/0/2/0)
- Italien 3 (1/0/0/1/1)
- Schweden 3 (0/1/1/0/1)
- Kanada 3 (0/3/0/0/0)
- Australien 3 (0/1/0/2/0)
- Frankreich 2 (0/2/0/0/0)
- Deutschland 2 (0/0/0/2/0)
- Finnland 1 (0/1/0/0/0)
- Grossbritannien 1 (0/0/0/1/0)
Die Schweizer Kristallkugeln:
Ski Alpin (4): Marco Odermatt (Gesamt, Riesen, Super-G), Lara Gut-Behrami (Super-G)
Aerials (1): Noe Roth (Gesamt)
Snowboard (2): Julie Zogg 2 (Gesamt, Riesen)
Telemark (6): Bastien Dayer 3 (Gesamt, Classic, Sprint), Martina Wyss 2 (Gesamt, Sprint), Amelie Wenger-Reymond 1 (Sprint)
Die Kristallkugel-Rangliste 22/23:
- Norwegen 15 (2 Ski alpin/5 Ski Freestyle/6 Ski nordisch/0 Snowboard/2 Divers)
- Schweiz 13 (4/1/0/2/6)
- USA 6 (3/1/0/2/0)
- Japan 4 (0/0/0/4/0)
- Österreich 4 (0/2/0/2/0)
- Italien 3 (1/0/0/1/1)
- Schweden 3 (0/1/1/0/1)
- Kanada 3 (0/3/0/0/0)
- Australien 3 (0/1/0/2/0)
- Frankreich 2 (0/2/0/0/0)
- Deutschland 2 (0/0/0/2/0)
- Finnland 1 (0/1/0/0/0)
- Grossbritannien 1 (0/0/0/1/0)
Die Schweizer Kristallkugeln:
Ski Alpin (4): Marco Odermatt (Gesamt, Riesen, Super-G), Lara Gut-Behrami (Super-G)
Aerials (1): Noe Roth (Gesamt)
Snowboard (2): Julie Zogg 2 (Gesamt, Riesen)
Telemark (6): Bastien Dayer 3 (Gesamt, Classic, Sprint), Martina Wyss 2 (Gesamt, Sprint), Amelie Wenger-Reymond 1 (Sprint)
Die Konkurrenz aus dem hohen Norden startet richtiggehend durch: Sie kommt im Winter 2022/23 auf 15 Kugeln in FIS-Wettbewerben. Im Langlauf mit Johannes Hoesflot Klaebo (2x), Heidi Weng und Pal Golberg staubt sie gleich viermal einen Gesamtsieg ab. Den Unterschied macht sie aber vor allem bei den Ski-Freestylern. Dank Birk Ruud (3x) und Johanne Killi (2x) gehen fünf von sechs Kristallkugeln nach Norwegen. Die Schweizer gehen derweil leer aus: Andri Ragettli (2x), Mathilde Gremaud und Sarah Höfflin (je 1x) bleibt jeweils nur der zweite Platz.
Von Enttäuschung mag Swiss-Ski-Präsident Urs Lehmann aber nicht sprechen. «Das gesamte Swiss-Ski-Team darf auf eine wahnsinnig erfolgreiche Saison zurückblicken», sagt er. «Wahrscheinlich eine der erfolgreichsten der Geschichte unseres Verbandes. Vor diesem Hintergrund sind wir sehr zufrieden! Dass uns die Norweger trotzdem überflügelt haben, spricht für sie. Ich gratuliere ihnen von Herzen. Dies macht uns aber nicht traurig, sondern motiviert uns, noch härter zu arbeiten. Es zeigt aber auch, dass man sich nie auf dem Erfolg ausruhen darf, denn die anderen schlafen nicht.»
Die eidgenössische Ausbeute ist tatsächlich immer noch respektabel, auch diesen Winter ergatterten die Schnee-Schweizer 13 Kristallkugeln. Am erfolgreichsten: Ski-Superstar Marco Odermatt und Telemark-Dominator Bastien Dayer, die beide drei Kristallkugeln eroberten. Mit Snowboard-Trumpf Julie Zogg und Telemarkerin Martina Wyss holen weitere Schweizerinnen zwei Kugeln.
Biathlon überrascht positiv, Skispringen negativ
Ein Lichtblick für Lehmann, auch ohne Kugel: Das junge Biathlon-Team, wo Niklas Hartweg, Sebastian Stalder und Amy Baserga grosse Schritte gemacht haben. «Auf der anderen Seite hätten wir uns sicherlich im Bereich Skisprung mehr erhofft, insbesondere im ersten Teil des Winters. Zum Ende der Saison zeigte allen voran Gregor Deschwanden gute Resultate und mit Remo Imhof machte ein Newcomer auf sich aufmerksam. Ich bin überzeugt, dass das Skisprung-Team zu mehr fähig ist und ich finde es nach wie vor gut, dass Simon Ammann dabei ist und auch wieder sehr gute Leistungen gezeigt hat.»
Mehr Wintersport
Und dann gibts auch noch eine Reihe von zweiten Plätzen: Lara Gut-Behrami (Gesamt- und Riesen-Weltcup), Wendy Holdener (Slalom) und Nadine Fähndrich (Langlauf Sprint) zeigten starke Saisons, mussten sich aber am Ende in der Gesamtwertung geschlagen geben. «Alle erwähnten Athletinnen und Athleten haben in diesem Winter sensationelle Leistungen erbracht», sagt Lehmann. «Wendy Holdener oder Nadine Fähndrich beispielsweise waren so gut wie nie zuvor. Ob man Erste oder Zweite wird, hat vielleicht auch etwas mit Glück, Tagesform oder dem Wetter zu tun, wie das Beispiel von Nadine Fähndrich eindrücklich zeigt. Im letzten Rennen spielten die Schwedinnen ihre Mannschaftsstärke aus. Es zeigt aber, dass diese Athletinnen und Athleten an der absoluten Weltspitze sind und es sehr gut auch auf ihre Seite kippen kann.»