Trotz der grandiosen Form des Österreichers
Allzu Schwarz muss Odermatt nicht sehen

Während Marco Odermatt in der Vorbereitung auf die Doppel-Abfahrt und auf den Super-G in Beaver Creek durch Rückenprobleme zurückgeworfen wurde, befindet sich Marco Schwarz in einer Überform. Ein Problem hat aber auch der Österreicher.
Publiziert: 27.11.2023 um 06:53 Uhr
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Aktualisiert: 27.11.2023 um 10:20 Uhr
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Österreichs Marco Schwarz ist der beste Kombinierer der Gegenwart!
Foto: Sven Thomann
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Marcel W. PerrenSki-Reporter

Noch viermal schlafen bis zur ersten Weltcup-Abfahrt dieses Winters. Und es spricht schon jetzt einiges dafür, dass die Alpin-Gladiatoren auf der «Birds of Prey» richtig übel durchgeschüttelt werden. Bezüglich der Topografie wird die «Raubvogel»-Piste in den amerikanischen Rocky Mountains seit jeher in einem Atemzug mit der berüchtigten «Streif» in Kitzbühel oder der brutal selektiven «Stelvio» in Bormio genannt.

Aber im Gegensatz zu den Abfahrts-Klassikern in Europa wurde die WM-Strecke von 1999 und 2015 in den letzten Jahren zu sanft präpariert. Doch in diesem Jahr soll alles anders sein - die von Bernhard Russi designte Piste wurde in den letzten Tagen ordentlich vereist! Das sind Bedingungen, die im Normalfall wie gemacht sind für Marco Odermatt. Der Nidwaldner hat im letzten Februar bei vergleichbaren Verhältnissen in Courchevel Gold in der WM-Abfahrt gewonnen.

Damit verblüfft Schwarz seine Trainer

Beim zweifachen Gesamtweltcupsieger wird sich in dieser Woche aber die Frage stellen, ob sein Rücken den Belastungen standhalten kann. Zur Erinnerung: Am vergangenen Dienstag hat der 26-Jährige im Super-G-Training in Copper Mountain durch einen «Verdreher» des Oberkörpers einen üblen Schlag auf die Bandscheibe erhalten. Nach zwei Tagen Pause hat Odermatt das Training zwar wieder aufgenommen, Top-Zeiten hat er aber keine abgeliefert.

Ganz im Gegensatz zu Österreichs mega Allrounder Marco Schwarz (28). Der Kärntner hat seine Übungsleiter in den letzten Tagen komplett verblüfft. «Dem Blacky gelingt die Umstellung von den kurzen Slalom-Ski auf die langen Abfahrts-Latten scheinbar mühelos», erzählt ÖSV-Speedcheftrainer Sepp Brunner. «Nur wenige Tage, nachdem er den zweiten Rang beim Weltcup-Slalom in Gurgl eingefahren hat, hat Marco beim Abfahrtstraining in Copper Mountain sehr schnelle Zeiten aufgestellt.»

«Blackys» Luxus-Problem

Doch trotz der überragenden Frühform bereitet Schwarz seinem Trainerstab auch Kopfzerbrechen. Cheftrainer Marko Pfeifer gibt zu, dass ihm «Blackys» Slalom-Podestplatz in Obergurgl nicht besonders gelegen gekommen ist. «Wir haben in der Saisonvorbereitung beim Blacky den Schwerpunkt auf den Riesenslalom und die Speed-Disziplinen gelegt. Und deshalb bin ich bis Gurgl davon ausgegangen, dass wir ihm in diesem Winter im Slalom die eine oder andere so wichtige Wettkampfpause einräumen können. Aber nachdem er in Gurgl Zweiter geworden ist, werde ich ihn wohl auch bei den restlichen Slaloms einsetzen müssen.»

Dass Schwarz in allen vier Disziplinen konstant an der Spitze mitfahren kann, hält kein Experte für möglich. Odermatt-Kumpel Justin Murisier sagt stellvertretend für viele: «Ich kann mir wirklich nicht vorstellen, dass es heute noch möglich ist, dass ein Athlet bei einem Klassiker wie in Wengen oder Kitzbühel am Samstag in der Abfahrt und am Sonntag im Slalom gewinnen kann.»

Und deshalb müssen wir im Kampf um den Gesamtweltcup für unseren Marco Odermatt trotz allem nicht allzu Schwarz sehen.

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