Das Podest
1. Aleksander Aamodt Kilde (NOR) 1.25.91
2. Matthias Mayer (AUT) +0.22
3. Vincent Kriechmayer (AUT) 0.27
Das Rennen
Marco Odermatt hatte vor dem Super-G eine böse Vorahnung: «Er ist sehr schnell gesetzt, dass ist etwas für die Abfahrer», meinte er gegenüber «SRF». Also etwas für Beat Feuz? Definitiv. Der Kugelblitz aus Schangnau zeigt einen starken Auftritt. Mit einem Rumpler kurz nach dem Start wirft er den Platz auf dem Podium weg. Dort steht wie fast immer im Super-G von Gröden ein Norweger ganz zuoberst. Aleksander Kilde führt die Tradition der Super-Elche in Norditalien fort. Acht der letzten zehn Sieger auf der Saslong stammen aus dem hohen Norden.
Hinter dem Kraftpaket rasen die zwei Österreicher Mayer und Kriechmayer auf das Treppchen. Als sich bereits alle mit diesem Podest angefreundet haben, treibt der Schweizer Stefan Rogentin den besten Ski-Akrobaten Schweissperlen ins Gesicht. Lange hält er sich auf Podest-Kurs. Am Ende klassiert er sich knapp hinter Beat Feuz auf Position fünf – Olympia-Qualifikation im Sack! Der grosse Geschlagene an diesem Freitag heisst Marco Odermatt.
Die Schweizer
Loïc Meillard kommt bereits am Start schlecht weg und verliert bis ins Ziel viel Zeit. Auf die Spitze fehlen dem Neuenburger am Ende über drei Sekunden. Auch Gino Caviezel mit der Startnummer 6 bekundet mit der holprigen Strecke viel Mühe und landet schliesslich auf den hintersten Rängen. Besser machts da Niels Hintermann, der mit einer souveränen Fahrt – vor allem im unteren Teil – den 19. Rang herausfährt.
Deutlich unter den Erwartungen nach zwei Super-G-Podesten in Folge bleibt Marco Odermatt. Vor allem im Schlussabschnitt kann er nicht mit den Spitzenfahrern mithalten. Seine Zeit reicht nur für den 24. Rang. Auch viel Zeit auf der Strecke liegen lässt Justin Murisier mit Startnummer 23. Er belegt am Ende Platz 35. Urs Kryenbühl fährt in Gröden auf Platz 26, Ralph Weber auf Rang 33 und Thomas Tumler auf Platz 41.
Die Stimmen (gegenüber SRF)
Stefan Rogentin: «Ich war ein wenig überrascht, als die Fünf aufleuchtete. Das ist ein super Resultat für mich!» Eigentlich ist die Strecke in Gröden nicht auf Rogentin zugeschnitten: «Das ist nicht so mein Gelände. Ich mag es lieber, wenn es ein paar Kurven mehr hat.» Das Lob gibt er deshalb seinem Servicemann: «Er hat einen tollen Job gemacht.»
Marco Odermatt: «Es ist schon ein bisschen ein Dämpfer. Es ist immer schwierig, hier schnell zu sein. Schon vor zwei Jahren bin ich nach dem Sieg in Beaver Creek hierher gekommen und dachte, dass es doch gleich so weitergehen könnte. Mit einem Abfahrtstraining hätte man vielleicht merken können, wenn man zu aggressiv unterwegs ist. Da muss man fürs nächste Jahr vielleicht etwas ändern.»
Beat Feuz: «Wenn man so nah dran ist, kann man sicher die Zehntelsekunden suchen gehen. Aber ein 4. Platz ist definitiv etwas Schönes. Ich mag die langgezogenen Kurven hier. Und eine etwas holprige Pisten wie hier kennt man ja eigentlich von der Abfahrt, insofern habe ich mir schon etwas ausgerechnet heute. Für die Abfahrt ist es schöner, wenn man mit einem 4. Platz ins Wochenende starten kann. Es zeigt, dass ich den Speed habe. Man schaut gerade in Gröden aber auch auf andere, zum Beispiel auf Aleksander Kilde. Er ist einfach ein Phänomen.»
Das gab zu reden
Christof Innerhofer (37) überrascht mit einer speziellen Helm-Wahl. Ein knallgelbes Exemplar mit der Nummer 46 darauf soll ihn zu einem Spitzenplatz im Super-G führen. Die Geschichte dahinter? Der Italiener ist ein guter Kumpel von Motorrad-Legende Valentino Rossi (42). Weil der Skifahrer heute seinen 37. Geburtstag feiert, hat der Fanklub von «El Doctor» ihm kurzerhand diesen speziellen Helm zukommen lassen mit dem Schriftzug «Grazzie Vale» darauf.
So gehts weiter
Am Samstagmittag steht die klassische Abfahrt auf der Saslong an. Um 11:45 Uhr stürzen sich die Athleten über die Kamelbuckel hinweg.