Ist die Aussage «huere geil» am TV zu viel? Ja, findet ein SRF-Zuschauer. Nein, findet die SRF-Ombudsstelle. Diese untersuchte die Aussage, welche SRF-Moderator Paddy Kälin (46) und Marco Odermatt nach der WM-Abfahrt in Courchevel am TV tätigten.
Kälin fragte beim frischgebackenen Weltmeister – mit einer vorangehenden Entschuldigung für die Wortwahl – nach, ob es «nicht einfach ‹huere geil›» sei, so einen Erfolg zu erleben. Die Antwort des überglücklichen Nidwaldners: «Ja, unglaublich. Es ist ‹huere geil›!» Die ganze Schweiz freute sich mit dem 25-Jährigen, ein SRF-Zuschauer störte sich aber an der Wortwahl.
«Wieso muss in einer Live-Sendung an einem Sonntagmittag, die ich mir mit meinen kleinen Kindern anschaue, sogar der Moderator explizit ‹huere geil› sagen und vom Idol meiner Jungs wiederholen lassen?», wurde gemäss Kleinreport.ch angeprangert. Die Kinder seien mit fragenden Blicken zurückgeblieben.
Weiter lieferte der Elternteil eine doch etwas weit hergeholte Begründung, warum die Aussage unzulässig sei: «Dies widerspricht den Anforderungen in Bezug auf Grundrechte und Menschenwürde und Schutz Minderjähriger.»
Odermatt macht «huere geil» salonfähig
Erfolg hatte die Beschwerde nicht, die Ombudsstelle befand die Aussage als unproblematisch. Die Erklärung ist zweierlei. Einerseits hätten sich die beiden in einem emotionalen und freudigen Moment befunden. Logisch, Odermatt wurde ja schliesslich Weltmeister.
Andererseits wurde auf die Bedeutung der einzelnen Wörter hingewiesen. «Huere» sei kein Synonym zum Wort «Hure», einem abwertenden Begriff für eine Prostituierte, sondern vielmehr ein Verstärkungswort. «Geil» habe gemäss Duden zwar die Bedeutung «sexuell erregt», sei aber auch eine saloppe Variante von «grossartig» oder «toll».
Somit gibt das SRF grünes Licht für weiteren Gebrauch von «huere geil». Oder anders gesagt: Marco Odermatt macht das «huere geil» salonfähig. (che)