Schluss, aus, vorbei. Nach 23 Weltcup- und 101 Europacuprennen hat Carole Bissig genug. Und das mit erst 26 Jahren. «Bis jetzt habe ich noch keine Träne vergossen. Und sollte dies noch der Fall sein, werden es Freudentränen sein», sagt die Slalom-Spezialistin aus dem Engelbergertal. Man merkt im Gespräch sofort: Bissig ist mit sich im Reinen, Wehmut spürt sie nicht.
Der Grund für Bissigs Rücktritt ist nicht, wie man vermuten könnte, dass sie aus allen Kadern von Swiss-Ski flog. «Ich hätte auch so weitermachen können. Seit meinem Bandscheibenvorfall vor drei Jahren gelang es mir aber nie mehr, konstant ans Limit zu gehen», so Bissig. Damals hätte ihr der Arzt geraten, Morphium und Valium zu nehmen – also starke Schmerzmittel. «Meine Bandscheibe hing nur noch an einem Faden. Hätte ich weitergemacht, wäre sie womöglich ganz rausgefallen – dann hätte ich operiert werden müssen.»
«Dafür jetzt keine Beschwerden»
Das wollte Bissig nicht, sie entschied sich für eine alternative, konservative Behandlung. Sie funktionierte, nach sechs Monaten war sie schmerzlos. Das Problem: Die Balance ihres Körpers war nicht mehr die Gleiche. «Ich wollte meine Gesundheit nicht aufs Spiel setzen – dafür habe ich nun in meinem neuen Leben keine Beschwerden.»
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Ihr neues Leben? Das spielt sich beruflich an einer Hotel-Rezeption statt. «Ich gehe heute Nachmittag arbeiten und freue mich drauf», so Bissig. Der 17. Platz beim Weltcup-Slalom in Kranjska Gora (Slo) 2018 war ihr bestes Weltcupresultat. Der Name Bissig wird trotz Caroles Rücktritt nicht aus dem Rampenlicht verschwinden – ihr Bruder Semyel (24) ist im Weltcup aktiv.