Slalom-Ass stand am Abgrund
Handy-Spruch hat Rochats Karriere gerettet

Vom Ausfall-Garanten zum Top-Ten-Fahrer – Marc Rochat ist unser Slalom-Ass der Woche!
Publiziert: 08.01.2023 um 18:32 Uhr
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Aktualisiert: 08.01.2023 um 20:15 Uhr
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Nach vier sehr schwierigen Jahren geht Marc Rochat im Slalom-Weltcup jetzt richtig steil.
Foto: Sven Thomann
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Marcel W. PerrenSki-Reporter

Der Waadtländer Marc Rochat hat lange unter seinem unrühmlichen Schweizer Rekord gelitten. Zwischen dem 9. Dezember 2017 und dem 29. Januar 2019 ist der Sohn des ehemaligen Swiss-Ski-Vizepräsidenten Jean Philippe Rochat in 16 von 20 Slaloms ausgeschieden. Bei einigen Trainern galt er deshalb als hoffnungsloser Fall. Rochat wurde vom Welt- ins Europacup-Team abgeschoben.

«Obwohl gewisse Leute nicht mehr an mich geglaubt haben, habe ich das Vertrauen in mich nie ganz verloren», gibt der 30-Jährige, der am Stadtrand von Lausanne aufgewachsen ist, zu Protokoll. Und jetzt wird der Rock-'n'-Roll-Fan und Hobbygitarrist für seinen Durchhaltewillen belohnt. Nachdem er am Mittwoch in Garmisch beim Nachtslalom auf den siebten Rang gefahren ist, klassiert sich der Slalom-Spezialist auch am Chuenisbärgli in den Top Ten. Danach präsentiert sich Rochat von seiner emotionalen Seite, hat ein paar Freudentränen in den Augen. «Wenn man vor einem derart grandiosen Publikum ein solches Resultat erreicht, ist das wirklich der schönste Lohn für die sehr harte Arbeit, die ich bis hierher geleistet habe.»

Der rettende Blick aufs Telefon

Dann verrät der Romand, wie er sich in den schwersten Stunden seiner Karriere motiviert hat. «Ich habe mir vor drei Jahren den simplen Spruch ‹Mach noch ein Tag weiter› auf mein Handy geladen. Es hat schon ein paar Situationen gegeben, in denen ich nahe dran war, meinen Rücktritt zu erklären. Aber dann habe ich doch wieder weitergemacht, weil ich bis zu 15-al am Tag diesen Spruch gelesen habe.» Und jetzt deutet alles darauf hin, dass der Städter, der das Skifahren im elterlichen Ferien-Domizil in Crans Montana gelernt hat, im Februar in Courchevel erstmals an einer WM starten kann. Doch so weit will Rochat jetzt noch nicht denken. «Bis zur Selektions-Deadline Ende Januar kann noch so viel passieren, deshalb fokussiere ich mich derzeit ausschliesslich auf den Weltcup. Ich will bei den Klassikern in Wengen, Kitzbühel und Schladming einfach Spass haben und mein Potenzial voll abrufen.»

Süsssaures Lächeln bei Meillard

Spass hat nach einem von Verletzungen- und Materialproblemen geprägten letzten Winter nun auch wieder Ramon Zenhäusern, der als Achter das Adelboden-Podest nur um 28 Hundertstel verpasst. «Nachdem ich sieben Jahre lang immer dasselbe Skimodell gefahren bin, habe ich im letzten Winter im Materialbereich viele verschiedene Dinge ausprobiert und mich dabei verzettelt. Doch jetzt habe ich die passende Abstimmung wieder gefunden. Und weil es mir auch gesundheitlich wieder richtig gut geht, schaue ich den kommenden Aufgaben mit viel Zuversicht entgegen.»

Mit einem süsssauren Lächeln verlässt Loïc Meillard Adelboden. Der drittplatzierte vom Riesenslalom verpasst im Slalom den 13. Weltcup-Podestplatz seiner Karriere um eine lumpige Hundertstelsekunde.

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