Das Podest
1. Aleksander Aamodt Kilde (No) 1:56,90
2. Johan Clarey (Fr) +0,67
3. Travis Ganong (USA) +0,95
Das Rennen
Um 11.57 Uhr erreicht Beat Feuz ein letztes Mal das Ziel in Kitzbühel. Auf seiner Brust prangt nicht die Nummer 9, sondern die 217 – zu Ehren seines 217. und letzten Rennens.
«Das Ziel wäre, ums Podest zu kämpfen», sagt er am Morgen gegenüber SRF. «Aber wenn ich nicht noch einmal die hundertprozentige Überzeugung hinbringe, dann will ich das ganze Rundherum einfach noch einmal geniessen.» Ums Podest kann er nicht kämpfen, aber das spielt keine Rolle. Der Abfahrtskönig lässt sich feiern, geniesst den emotionalen Moment sichtlich. Und darf sich nun Ski-Rentner nennen.
Der Sieg geht an einen anderen Fahrer. Aleksander Aamodt Kilde sorgt für sein persönliches Happy End in Kitzbühel. Am Donnerstag schlägt er im Training die Hand aufs Eis, bricht sich einen Mittelhandknochen. Am Freitag kann einen üblen Sturz nur in extremis verhindern. Davon lässt sich der Norweger nicht aus der Ruhe bringen, zeigt stattdessen im Schneetreiben von Kitzbühel eine Machtdemonstration und feiert den fünften Abfahrtssieg in dieser Saison. Zweiter wird der französische Altmeister Johan Clarey, der einmal mehr seinen ersten Weltcupsieg verpasst. Aber mit 42 Jahren schraubt er den Rekord für den ältesten Podestfahrer weiter nach oben. Der Amerikaner Travis Ganong steigt als Dritter aufs Treppchen.
Die Schweizer
10. Niels Hintermann +1,53
16. Beat Feuz +2,01
18. Justin Murisier +2,08
24. Stefan Rogentin +2,65
34. Gilles Roulin +3,53
35. Alexis Monney +3,61
42. Josua Mettler +4,08
43. Marco Kohler +4,41
Am Freitag begeistert Niels Hintermann als Dritter. An diese Leistung kann er nicht anknüpfen. Schon bei der Zieleinfahrt ist klar, dass er nicht erneut aufs Podest steigt.
Stefan Rogentin zeigt einen starken Start, dann unterläuft ihm ein Fehler im Steilhang. Der wirft ihn zurück und verhindert ein besseres Resultat. Wie schon tags zuvor ist er noch nicht ganz fit, das merkt er auch. «Schon im Steilen hab ich gemerkt, dass ich blau bin», sagt er im Ziel.
Gilles Roulin zeigt eine technisch saubere Fahrt, die aber alles andere als schnell ist. Schon als er mit Startnummer 30 ins Ziel kommt, ist er weit hinten. Und wird wohl keine Punkte gewinnen.
Der Start von Alexis Monney ist ansprechend, auf der ersten Streckenhälfte büsst er im Vergleich mit Kilde nur rund eine Sekunde ein. Je länger die Fahrt dauert, desto weiter muss er abreissen lassen. Am Ende bleibt er ohne Punkte.
Josua Mettler fährt am Freitag als 20. seine ersten Weltcuppunkte ein. Diesen Coup kann er einen Tag später nicht wiederholen, er büsst zu viel Zeit ein. Trotzdem ist er ein Versprechen für die Zukunft, schliesslich ist das erst seine vierte Abfahrt gewesen.
Abfahrts-Weltcup (nach 8 von 11 Rennen)
1. Aleksander Aamodt Kilde (No) 620 Punkte
2. Vincent Kriechmayr (Ö) 464 Punkte
3. Marco Odermatt (Sz) 386 Punkte
4. Johan Clarey (Fr) 276 Punkte
5. Mattia Casse (It) 233 Punkte
Gesamtweltcup (nach 22 von 39 Rennen)
1. Marco Odermatt (Sz) 1186 Punkte
2. Aleksander Aamodt Kilde (No) 961 Punkte
3. Vincent Kriechmayr (Ö) 677 Punkte
4. Henrik Kristoffersen (No) 665 Punkte
5. Lucas Braathen (No) 525 Punkte
Nationencup (nach 45 von 78 Rennen)
1. Schweiz 6695 Punkte
2. Österreich 5205 Punkte
3. Norwegen 4049 Punkte
Abfahrts-Weltcup (nach 8 von 11 Rennen)
1. Aleksander Aamodt Kilde (No) 620 Punkte
2. Vincent Kriechmayr (Ö) 464 Punkte
3. Marco Odermatt (Sz) 386 Punkte
4. Johan Clarey (Fr) 276 Punkte
5. Mattia Casse (It) 233 Punkte
Gesamtweltcup (nach 22 von 39 Rennen)
1. Marco Odermatt (Sz) 1186 Punkte
2. Aleksander Aamodt Kilde (No) 961 Punkte
3. Vincent Kriechmayr (Ö) 677 Punkte
4. Henrik Kristoffersen (No) 665 Punkte
5. Lucas Braathen (No) 525 Punkte
Nationencup (nach 45 von 78 Rennen)
1. Schweiz 6695 Punkte
2. Österreich 5205 Punkte
3. Norwegen 4049 Punkte
Justin Murisier zeigt mit Nummer 46 einen wilden, schnellen Ritt. Über die Hausbergkante fliegt er mit nur 1,5 Sekunden Rückstand. Unten fällt er noch etwas zurück, aber erneut darf er sich über Punkte freuen. Kein anderer Fahrer ist mit einer ähnlich hohen Startnummer wie er so weit nach vorne gefahren.
Weil Marco Odermatt auf einen Start verzichtet, kommt sein bester Freund Marco Kohler zum Debüt im Weltcup. Er zeigt einen soliden Auftritt und ist zufrieden, auch wenns bei der Premiere noch keine Punkte gibt.
Das gab zu reden
Die Siege in den bisher sieben Abfahrten des Winters haben sich zwei Fahrer geteilt: Aleksander Aamodt Kilde (4) und Vincent Kriechmayr (3). Daran ändert sich auch in Kitzbühel nichts. Nach Kriechmayr am Freitag ist am Samstag die Reihe wieder an Kilde.
Das gab zu reden II
Mit Nummer 55 geht Marco Kohler (25) in sein erstes Weltcuprennen. Eigentlich ein Grund zur Freude. Für Kohler aber nicht nur. «Ich hätte mein erstes Weltcuprennen gerne mit Odi am Start bestritten. Dass ich nun zum Einsatz kommen werde, weil er sich verletzt hat, tut auch mir weh», sagt er am Freitag. Der Hintergrund: Seinen Startplatz bekommt er nur, weil sein bester Freund Marco Odermatt (25) nach dem Schreckmoment am Freitag auf einen Start am Samstag verzichtet. Mit seinem Auftritt ist er zufrieden, auch wenn er die Punkte verpasst.
Die Bedingungen
Winterwunderland in Kitzbühel. In der Nacht hats ordentlich geschneit, auch vor und während des Rennens flockt es vom Himmel. Die Organisatoren haben alles gegeben, um die Piste fürs zweite Rennen herzurichten. Diese ist bereit und hält. Allerdings sind die Bedingungen wie schon am Freitag sonst schwierig, denn die Sicht ist bei bewölktem Himmel alles andere als gut. Oben ist es streckenweise neblig.
So gehts weiter
Der Ritt auf der Streif war die letzte Abfahrt vor der Weltmeisterschaft. Im nächsten Rennen am 12. Februar gehts in Courchevel/Méribel (Fr) um Gold. Für die Ski-Cracks steht davor aber noch anderes auf dem Programm. So gehts bereits am Sonntag in Kitzbühel mit dem Slalom weiter.