Mit keiner Person in der Welt des Ski-Spitzensports versteht sich Lara Gut-Behrami besser als mit der Österreicheirn Anna Veith. Die beiden pflegen seit Jahren eine enge Freundschaft. Ende Mai, als Veith ihren Rücktritt verkündet, rührt sie Lara live im TV zu Tränen.
Die Tessinerin richtete sich mit folgenden Worten an Veith: «Du bist ein unglaublicher Mensch. Du bist ehrgeizig, aber so lieb. Du hast mir sogar geholfen, als wir um den Gesamtweltcup gekämpft haben. Österreich darf stolz auf dich sein. Ich vermisse dich!»
Die Zuneigung gegenüber Veith bringt Gut-Behrami auch im dritten Teil der Interview-Serie mit «RSI» zum Ausdruck. Gleichzeitig feuert sie Giftpfeile in Richtung der Konkurrentinnen ab. «Die Welt des Ski-Zirkus ist überhaupt nicht aufrichtig.»
Menschen wie Anna Veith seien eine Seltenheit im Ski-Alpin-Spitzensport. «Sie ist eine Ausnahme-Athletin, aber vor allem ein grossartiger Mensch. Sie versuchte, das Verhältnis zu ihrem Verband zu verbessern. Österreich sollte stolz sein auf eine solche Athletin. Ich werde sie als Freundin in den nächsten Jahren auf der Rennstrecke vermissen.»
Gut-Behrami spricht auch über die Sozialen Medien, denen sie im Oktober 2018 den Rücken kehrte. Den Entscheid von damals bereut sie nicht. Viel wichtiger seien ihr persönliche Kontakte. Auf Twitter, Instagram, Facebook und Co sei die Gefahr gross, dass sich alle in Alleswisser verwandeln. «Man liest einen halben Zeitungsartikel und fängt an, eine halbe Million Follower zu unterrichten. Ich glaube, dass das die Verwirrung der Informationen erhöht.» (sag/rae)