Die Corona-Krise zwingt Lara Gut-Behrami derzeit zum Trocken-Training. Ferien weit weg von ihrem Zuhause in Udine (It) sind nicht möglich, Ski-Einheiten auf einem Gletscher auch nicht. Immerhin: Heute erlebt die Tessinerin einen besonderen Tag. Sie feiert ihren 29. Geburtstag.
Während sie selbst keine Medien-Fragen beantwortet, äussert sich ihr Ehemann Valon Behrami (35) vor wenigen Tagen in der Zeitung «Secolo XIX». Und er hat für seine Herzensdame nur lobende Worte übrig. «Sie ist eine Quelle der Inspiration», so der ehemalige Nati-Mittelfeldmotor. Dabei bezieht sich Behrami, der beim FC Genua spielt, auf seine Rehabilitation im letzten Winter. Damals war er – auch als er noch beim FC Sion unter Vertrag war – am Oberschenkel verletzt. Die Aussage Behramis liesse sich auch auf seine gesamte Beziehung mit der Tessinerin beziehen. Denn: Er betonte in der Vergangenheit oft, wie viel sie ihm bedeutet.
«Lara erlaubte mir nicht, aufzugeben»
Und auch jetzt meint Behrami: «Lara erlaubte mir nicht, aufzugeben.» Sie habe ihn stets ermutigt, auch im relativ hohen Fussballer-Alter an eine Rückkehr zum Guten zu glauben – auch dann, wenn sie selbst im Ski-Zirkus unterwegs war. «Sie sagte mir immer, dass ich die Rückkehr in die Serie A schaffen würde. Wir unterstützen uns immer gegenseitig, besonders wenn die Dinge nicht gut laufen.»
Dieser Wille und Glaube hat bekanntlich Erfolg gebracht. Behrami steht wieder in der Serie A unter Vertrag. Er spielte seit Anfang Jahr bei Genoa, bevor die Coronavirus-Pandmie den Fussball stoppte.
Behrami kümmert sich daheim um den Garten
Jetzt trainiert er nach den Anweisungen seines Klubs in Udine. «Und ich habe mich neuen Aktivitäten verschrieben. Ich habe mich um den Garten gekümmert», verrät Behrami, der vor einer Woche 35 wurde. «Und ich habe angefangen, das Heim-Fitnessstudio zu streichen.»
Die gegenseitige Unterstützung trug bekanntlich auch bei Lara Früchte. In der letzten Weltcup-Saison feierte sie nach zweijähriger Durststrecke die Rückkehr aufs oberste Podest. In Crans-Montana VS gewann die Gesamtweltcupsiegerin von 2016 sowohl die Abfahrt als auch den Super-G. «Es passte von oben bis unten, ich fühlte mich befreit, musste nicht überlegen und fuhr gelöst. Ich war im Flow», meinte sie nach Sieg Nummer 1. Prompt liess sie den zweiten Erfolg einen Tag später folgen.
Lara denkt noch nicht an Rücktritt
Auf dem Erfolg ausruhen werden sich beide nicht. «Wir wissen beide nicht, wie wir unsere Erfolge geniessen sollen», so Valon. «Wir denken sofort über die nächste Herausforderung nach.»
Im Fall des Ski-Stars liegen diese natürlich im Ski-Weltcup. Auch mit 29 denkt sie nämlich noch lange nicht an Rücktritt. «Ich habe schöne Jahre im Ski-Zirkus vor mir und rechne damit, bis 33 weiter zu machen», sagte sie vor einem Jahr. «Ich will nicht einmal gewinnen und dann ist wieder Schluss.»
Der Traum von gemeinsamen Kindern
Und auch privat gibt es da noch dieses eine grosse Ziel. «Ich hoffe, früher oder später Mama zu werden», meinte Lara vor Jahresfrist.
Vorläufig kann sie in der Corona-Zeit schonmal üben. Valon, bereits Vater von zwei Töchter, verrät im Interview: «Ich habe das Glück, meine Töchter im Moment hier zu haben zusammen mit meiner Frau. Und das ist das schönste Geschenk.»