Die Ski-WM ist zurück in der Schweiz. Zurück im Wallis. Zurück in Crans-Montana. Nach 1987 werden die Titelspiele 2027 wieder auf dem Walliser Hochplateau ausgetragen. Klar, dass Erinnerungen an die «Goldenen Tage von Crans-Montana» wieder hochkommen. «Ich erwarte ein grandioses Ski-Fest mit über 200’000 Zuschauern und wiederum überwältigenden Schweizer Erfolgen», sagt Marius Robyr, Direktor der Kandidatur.
Ob sich die Schweizer Bilanz vier Jahrzehnte danach wiederholen lassen wird, ist unwahrscheinlich. Damals räumten die Eidgenossen mächtig ab, es gab total 14 Medaillen (8 Mal Gold, 4 Mal Silber, 2 Mal Bronze).
Ski-Legende Pirmin Zurbriggen (59) allein hamsterte zwei Goldmedaillen (Super-G und Riesenslalom) und zwei Silbermedaillen (Abfahrt und Kombination). Er sagt: «Als ich erfuhr, dass Crans-Montana den Zuschlag erhielt, habe ich sofort an die WM 1987 gedacht. Cool, dass es 40 Jahre später wieder so weit sein wird. Gleichzeitig sollte man die Schweizer Skifahrer nie mit der Ausbeute von damals messen. Die Zeiten sind anders. Es war eine tolle WM, jetzt gibt es eine neue WM – und auch sie wird wunderbar werden.»
«Sie können mit dem Druck umgehen»
Es ist nicht so, dass Zurbriggen ungern zurückblicken würde. «Die WM 1987 war ein Highlight meiner Karriere. Wir hatten aber insgesamt ein tolles Team, die Schweiz war im Ski-Fieber und Crans-Montana eine Festhütte», sagt er.
Zwar müssen alle – auch Zurbriggen, der seit langem Hotelier in Zermatt ist – noch knapp fünf Jahre auf die Heim-WM warten. Die Basis für Erfolge auf den Pisten Nationale und Mont-Lachaux ist aber gelegt. «Viele unserer Top-Athleten sind noch jung und haben bei Grossanlässen gezeigt, dass sie mit Druck umgehen können.» Klar, dass Zurbriggen dabei auch an Gesamtweltcupsieger Marco Odermatt (24) und Olympiasiegerin Corinne Suter (27) denkt.
«Jeder fährt für sich, aber der Teamgeist ist entscheidend. Ich erinnere mich an die Abfahrt 1987. Nicht nur ich, sondern alle Schweizer zählten zu den Siegesanwärtern. Es wurde viel über die Rivalität mit Peter Müller, der dann auch gewann, geschrieben. Aber vor dem Start haben wir alle uns auf einer Fläche von vier Mal vier Metern umgezogen. Wir waren trotz der Konkurrenz füreinander da – so etwas gibt Kraft. Das wünsche ich auch dem Schweizer Team 2027!»