Wie alt war Camille Rast (22), als die Französin Tessa Worley (32) ihr erstes Weltcuprennen gewann? Genau dies will Blick nach dem Riesenslalom von der Walliserin wissen. Rast zögert, muss schmunzeln. «Wohl noch ziemlich jung», sagt sie. Stimmt. Als Worley 2008 in Aspen siegte, war Rast erst 9 Jahre alt. Spätestens nach dem Riesenslalom in Lienz ist allen klar: Der Technikerin aus Vétroz gehört die Zukunft. Zwar gewinnt Worley – sie ist die älteste Athletin im Klassement – auch diesmal. Doch auch Rast – sie ist die jüngste von allen – brilliert mit Rang 7. So gut war sie im Riesenslalom noch nie.
«Das gibt viel Vertrauen», so Rast. Eine Sensation ist ihr Resultat allerdings nicht. Dafür ist sie einerseits zu talentiert, anderseits überzeugte sie bereits in Val d’Isère mit den Rängen 12 und 9. Dort verletzte sie sich am Daumen – seither trägt sie eine Schiene. «Ich habe gebastelt und Klebeband an den Stockgriff fixiert. So hatte ich alles gut im Griff», erklärt sie. Und wie erlebte sie Weihnachten? «Es war schön, wir hatten Fisch-Fondue», so Rast. Fisch-Fondue? «Ja. Meine Eltern wollten etwas Neues versuchen. Es hat super geschmeckt.»
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Im Gegensatz zu Rast haben die anderen Schweizerinnen in Lienz – Lara Gut-Behrami ist weiterhin in Isolation – nicht viel zu lachen. Andrea Ellenberger (19.) meint: «Es wäre viel mehr möglich gewesen.» Auch Michelle Gisin (21.) ist enttäuscht. «Die Körperspannung fehlte», sagt sie. Und Wendy Holdener? Sie erwischt beim zweiten Lauf kurz vor dem Ziel einen Schlag, die Bindung geht auf, Holdener stürzt und zieht wortlos von dannen.